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Weiterbildung Weiterbildung fördert die Karriere

Wer eine berufliche Ausbildung abgeschlossen hat, kann sich für neue Aufgaben und Führungspositionen mit einer betriebswirtschaftlichen Weiterbildung qualifizieren - von intensiven Kurzseminaren bis zum Abschluss als Betriebswirt.

Die Arbeitswelt wird immer komplexer, und die Anforderungen an die Mitarbeiter steigen stetig. Wer nach der praktischen Ausbildung fachliche Verantwortung übernehmen möchte oder eine Führungslaufbahn avisiert, kommt um eine Weiterbildung in Betriebswirtschaft kaum herum.

Die Organisation der Industrie- und Handelskammern hat hierzu ein dreistufiges System der Aufstiegsfortbildung entwickelt. "Aufbauend auf eine Erstausbildung, beispielsweise zum Bürokaufmann, erfolgt durch Vertiefung der betriebswirtschaftlichen Kenntnisse eine Weiterbildung zum Fachwirt", erklärt Mechthild Teupen, Geschäftsführerin der IHK und verantwortlich für das Qualifizierungsangebot der IHK Düsseldorf.

Fachwirte sind kaufmännische Führungskräfte mit breitem betriebswirtschaftlichen Wissen, der Abschluss ist jedoch auf eine Branche ausgerichtet: So gibt es Fachwirte für Verkehr/Logistik oder im Bereich Versicherungen, Industrie, Medien und Handel. "Nicht nur in kleinen und mittleren Unternehmen können sie fachliche Verantwortung übernehmen oder auch als Führungskraft zum Einsatz kommen", weist Mechthild Teupen auf die Chancen der Qualifikation hin.

Die Voraussetzungen für die Zulassung zur Prüfung zum Fachwirt hängen von der jeweiligen Branchenausrichtung ab. Oftmals sind ein erfolgreicher Ausbildungsabschluss sowie ein Jahr Berufspraxis ausreichend, ohne Ausbildung sind mindestens fünf Berufsjahre nachzuweisen. "Im Rahmen der Weiterbildung sollen das theoretisch Gelernte mit dem verbunden werden, was in der täglichen Praxis gefordert ist", betont Iris Kremp, Bereichsleiterin Weiterbildungsprüfungen der IHK Düsseldorf, die Notwendigkeit der Berufserfahrung. Über die genauen Zulassungskriterien informiert beispielsweise die IHK in Düsseldorf auf ihrer Internetseite oder im persönlichen Gespräch.

Wem die Qualifikation als Fachwirt nicht ausreicht, kann die IHK-Prüfung zum Geprüften Betriebswirt ablegen - die dritte und höchste Stufe des IHK-Modells. "Viele legen Wert auf diesen Abschluss wegen der Anerkennung auf dem Arbeitsmarkt", weiß Iris Kremp. Nicht nur in größeren Unternehmen ist die Qualifikation gern gesehen, bei der Besetzung von Leitungspositionen häufig sogar Bedingung. Die Zulassungskriterien sind umfangreich: So muss eine erfolgreiche Aufstiegsfortbildung zum Fachwirt oder Fachkaufmann nachgewiesen werden, alternativ werden auch vergleichbare, staatliche Prüfungen in Kombination mit mindestens dreijähriger Berufspraxis anerkannt. "Rund 95 Prozent aller Prüfungsteilnehmer bereiten sich mit einem speziellen Kurs vor, der berufsbegleitend durchgeführt werden kann." Auch Mechthild Teupen von der IHK empfiehlt den bis zu eineinhalb Jahre dauernden berufsbegleitenden Unterricht, der von verschiedenen Bildungseinrichtungen in Düsseldorf angeboten wird. Fördermöglichkeiten gibt es zum Beispiel über das Meister-BAföG.

Doch nicht für jeden Arbeitnehmer ist der Abschluss als Geprüfter Betriebswirt die richtige Wahl. Denn auf dem Arbeitsmarkt gibt es viele, die durch das Raster fallen und die Zulassungskriterien nicht erfüllen. Hier kommen andere Prüfsysteme in Frage. Wolfgang Schierbaum von der VHS Stuttgart weist auf das bundesweite Xpert Business Kurs- und Zertifikationssystem der Volkshochschulen hin, das auch Quereinsteigern die Möglichkeit einer anerkannten, betriebswirtschaftlichen Weiterbildung gibt.

Das System wird deutschlandweit vom Volkshochschulverband Baden-Württemberg für die 1000 Volkshochschulen, kooperierende Hochschulen und Kammern verantwortet. "Unsere Kurse vermitteln fundierte kaufmännische und betriebswirtschaftliche Kompetenzen, sogar bis zum Hochschulniveau", erklärt Wolfgang Schierbaum das modulare System. Nach jedem Schwerpunkt-Kurs, zum Beispiel zur Finanzbuchführung oder dem Thema Lohn und Gehalt, ist eine standardisierte Prüfung mit bundesweit anerkanntem Zertifikat möglich.

Über Kombinationen können dann übergeordnete Abschlüsse zum Beispiel zum Finanzbuchhalter erreicht werden. "Das ist interessant für alle, die nicht die volle Ausbildung absolvieren möchten oder sich nur in einem Bereich weiterbilden möchten", erklärt der VHS-Fachbereichsleiter die Vorteile. Im Gegensatz zu den Fachwirten seien diese Absolventen dann Funktionsspezialisten ohne Branchenschwerpunkte.

(RP)
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