Studie Wie Väter Elternzeit nehmen

Berlin (RPO). Die meisten Väter in Elternzeit steigen nur kurz aus dem Job aus. Insgesamt nutzten Mitte 2008 mehr als 18 Prozent der Väter das Elterngeld. 46 Prozent von ihnen blieb für ein bis zwei Monate zu Hause. Das ergab eine Untersuchung des Berliner Institutes für Sozialwissenschaftlichen Transfer (SowiTra).

Was Väter über die Elternzeit denken
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Foto: AP

Diese "Vorsichtigen" blieben vor allem auf Wunsch der Partnerin gemeinsam mit ihr zu Hause. Um ihre Karriere nicht zu gefährden, hielten sie die Auszeit möglichst kurz.

Die "(Semi)-Paritätischen" nahmen den Wissenschaftlern zufolge zwischen drei und acht Monate Elternzeit - meist versetzt zur ebenfalls berufstätigen Partnerin. Dieser Gruppe gehörten 14 Prozent der befragten Väter an. Die "umgekehrten Nutzer" - sechs Prozent der Männer - bezogen länger Elterngeld als ihre Partnerin. Ihnen ist die Familie sehr wichtig, die Karriere dagegen nicht. Durch ihre Auszeit wollten sie auch das berufliche Fortkommen der Partnerin unterstützen.

Zu den "Familienorientierten" zählten die Wissenschaftler weitere 9 Prozent. Sie nahmen zwischen einem und neun Monaten Elternzeit, kombinierten diese aber mit einer unbezahlten Auszeit. Ihr Wunsch ist, die Kinder möglichst lange von einem Elternteil betreuen zu lassen.

Fünf Prozent der Väter bilden den Wissenschaftlern zufolge die "Familienzentrierten": Sie nutzten zwischen neun und zwölf Elternmonate und kombinierten diese noch mit unbezahlter Elternzeit. Diese Väter betonten, dass ihre Entscheidung nicht auf den Wunsch der Partnerin zurückging. Für die von der Hans Böckler Stiftung geförderte Studie wurden 624 erwerbstätige Väter in Elternzeit online befragt.

(tmn/mais)
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