Serie Wie werde ich... Epithetiker?

Hamm/Münster (RPO). Epithetik heißt die Kunst der Wiederherstellung von Gesichts- oder Körperteilen, die etwa durch einen Unfall zerstört wurden. Und Epithetiker sind die Experten, die die entsprechenden künstlichen Gesichtsteile herstellen. Mit diesem Beruf beschäftigt sich der heutige Teil unserer Serie.

Eine geregelte anerkannte Ausbildung für den Epithetiker gibt es nicht. In der Regel sind es Zahntechniker mit einer Zusatzausbildung. Ihre Arbeit kann den Menschen, denen sie helfen, ein neues Lebensgefühl geben.

Bei Gertrud Nowinek war das so. Vor 42 Jahren diagnostizierten die Ärzte die braunen Flächen auf der Bindehaut ihres linken Auges als malignes Melanom. Für die damals 25-Jährige brach eine Welt zusammen. Das Auge mit dem Augenlid musste entfernt werden. Seit dieser Zeit trägt Gertrud Nowinek eine Epithese - eine Art Prothese, die das künstliche Glasauge umschließt und ihre Augenhöhle ausfüllt.

Abdruck vom Gesicht

Nicht in allen Fällen ist eine plastisch-operative Behebung der Defekte möglich. Dennoch arbeitet ein Epithetiker Hand in Hand mit dem Plastischen Chirurgen. Die Ausbildungsmöglichkeiten in Deutschland sind eingeschränkt. "Aber wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass es offizielle Richtlinien gibt und dass ein Epithetiker mehr Fortbildungsnachweise erbringen muss", betont Schwipper.

Infos: Internationale Gesellschaft für Chirurgische Prothetik und Epithetik (IASPE), www.iaspe.org.; Tulpe, Verein zur Hilfe und Betreuung von Gesichtsversehrten, www.tulpe.org.

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