Immer mehr Deutsche suchen sich einen Nebenjob. Doch dabei müssen die differenzierten Regelungen zu Arbeitszeit und Abgabenhöhe beachtet werden. Der Karriereberater Martin Massow hat einen Ratgeber mit "99 Tipps für den erfolgreichen Nebenerwerb" (Cornelsen, 14,95 Euro) geschrieben. Die zehn wichtigsten Tipps lesen Sie hier.

1. Der richtige Job
Suchen Sie sich einen Nebenerwerb, der zu Ihren Interessen und zu Ihrem Know-how passt, der Ihnen Spaß macht und neue Energien entfacht, statt Sie zusätzlich zu belasten.

2. Zeitmanagement
Schaffen Sie sich zeitliche Freiräume, um alles besser unter einen Hut zu kriegen.

3. Abgaben reduzieren
Achten Sie auf die sozialversicherungs- und steuerrechtlichen Aspekte (Mini-, Midi-, Teilzeit- oder Selbständigkeits-Job), damit Ihnen so viel Entgelt wie möglich vom Nebenverdienst bleibt.

4. Anstellung oder Selbständigkeit
Prüfen Sie, ob Sie mit einer nebenberuflichen Anstellung oder Selbständigkeit besser fahren. Teilzeitselbständige haben den Vorteil, weder in die ungünstige Steuerklasse VI zu geraten, noch Sozialabgaben abführen zu müssen, sondern den Rechnungsbetrag voll ausbezahlt zu erhalten.

5. Arbeitshöchstgrenze
Nebenberuflich Selbständige müssen nicht auf die Einhaltung der durchschnittlichen Arbeitshöchtsgrenze von werktäglich zehn beziehungsweise wöchentlich 42 Wochenstunden achten.

6. Genehmigung
Den Arbeitgeber müssen Sie nur dann über Ihren Nebenerwerb informieren oder von diesem genehmigen lassen, wenn dieses Ihr Arbeitsvertrag oder eine Betriebsvereinbarung so vorsieht. Beamte benötigen zur Ausübung einer Nebentätigkeit grundsätzlich die Genehmigung des Dienstherren. Genehmigungsfrei sind wissenschaftliche, schriftstellerische, künstlerische oder Vortragstätigkeiten.

7. Keine Konkurrenz zum Arbeitgeber
Mit Ihrem Zweitjob dürfen Sie Ihrem Arbeitgeber keine Konkurrenz machen, z.B. indem Sie beim Wettbewerber ähnliche Aufgaben ausüben oder auf eigene Rechnung ähnliche Leistungen und Produkte nach Feierabend anbieten.

8. Trennung der beiden Tätigkeiten
Verquicken Sie Ihre Nebentätigkeit nicht mit dem Hauptjob, etwa indem Sie vom Hauptarbeitsplatz aus für die Zweittätigkeit telefonieren oder mailen.

9. Nicht aufgeben!
Verlieren Sie nicht die Hoffnung, wenn sich selbst nach intensiver Suche kein abhängiger Zweitjob finden lässt. Möglicherweise kann dann die nebenberufliche Selbständigkeit ein Ausweg aus der Jobsackgasse bieten, indem Sie sich Ihren Nebenerwerb selbst schaffen.

10. Angebote genau prüfen
Übereilen Sie nichts und achten Sie auf Jobfallen. Meiden Sie alle Angebote, die hohe Verdienste bei leichter Tätigkeit mit geringem Zeitaufwand versprechen oder Vorauszahlungen für Infounterlagen und Schulungsseminare verlangen.