Für wen die Zeitarbeit geeignet ist Zeitarbeit — Was Sie wissen sollten

Dass bei Zeitarbeitsfirmen durchaus hochqualifizierte Arbeitskräfte angestellt sind, verrät bereits ein Blick auf die Mitarbeiterbörsen, wo von A wie Architekten bis zu Z wie Zahntechniker beinahe alle Branchen vertreten sind. Nichtsdestotrotz sind Zeitarbeitsfirmen auch eine Chance für viele, die es auf dem normalen Arbeitsmarkt schwer haben, zum Beispiel Ältere und Ungelernte.

<P>Dass bei Zeitarbeitsfirmen durchaus hochqualifizierte Arbeitskräfte angestellt sind, verrät bereits ein Blick auf die Mitarbeiterbörsen, wo von A wie Architekten bis zu Z wie Zahntechniker beinahe alle Branchen vertreten sind. Nichtsdestotrotz sind Zeitarbeitsfirmen auch eine Chance für viele, die es auf dem normalen Arbeitsmarkt schwer haben, zum Beispiel Ältere und Ungelernte.

Wer sich lange selbst mit der mühevollen Suche nach einer Arbeitsstelle befasst hat, weiß es zu schätzen, dass die gezielte Auswahl der Einsatzorte von der Zeitarbeitsfirma übernommen wird. Doch der Einstieg in die Zeitarbeitsbranche muss erst einmal geschafft werden, denn auch dort macht sich die schlechte Wirtschaftslage bemerkbar. "Das läuft im Prinzip ganz normal über Bewerbungsgespräche", erklärt Thomas Läpple, der Pressesprecher des Bundesverband Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen (BZA) . Am besten vorab telefonisch "direkt Kontakt aufnehmen", empfiehlt er. Einige Anbieter führen auch Aufnahmetests durch, bei denen zum Beispiel im kaufmännischen Bereich die Englisch- oder Maschinenschreibkenntnisse geprüft werden.

Inzwischen gibt es auch Zeitarbeitsfirmen, die sich auf bestimmte Branchen spezialisiert haben, zum Beispiel im technischen Bereich für Ingenieure oder Facharbeiter, im Pflegebereich oder in der Logistik für Spediteure. Einen Arbeitsvertrag gibt es erst, wenn der erste Auftrag für den Bewerber gefunden ist. Die Wartezeit kann am Anfang schon einmal drei bis vier Wochen betragen. Ist man erst einmal angestellt, zahlt die Zeitarbeitsfirma den Lohn auch dann weiter, wenn gerade keiner Tätigkeit nachgegangen wird. Dafür gibt es bei manchen Firmen auch Arbeitszeitkonten, so dass Überstunden in der Überbrückungszeit abgebaut werden können.

Beim Arbeitsvertrag auf die Feinheiten achten

Wer nicht bundesweit eingesetzt werden möchte, sollte beim Vertrag mit seiner Zeitarbeitsfirma darauf achten, dass der Einsatzbereich auf ein bestimmtes Gebiet begrenzt wird. Im regionalen Bereich liegt oft die Stärke von Zeitarbeitsfirmen, weil sie gute Kontakte zu den dort ansässigen Unternehmen und Kenntnisse der Arbeitsmarktlage haben, wie Läpple erklärt. Im Idealfall grenzt der Arbeitsvertrag auch die Tätigkeit ab, selbst wenn man generell damit rechnen muss, auch einmal minderqualifizierte Arbeiten übernehmen zu müssen. In der Regel sind die Wartezeiten zwischen Einsätzen aber nicht lang. Man sollte dann in Bereitschaft bleiben und telefonisch erreichbar sein.

Die Dauer der Beschäftigungsverhältnisse ist sehr unterschiedlich und reicht von einem Tag bis zu mehreren Monaten. Die Regelung, dass maximal 24 Monate für einen Kunden gearbeitet werden darf, ist bereits im Jahr 2002 aufgehoben worden, im Prinzip kann man also auch mehrere Jahre über eine Zeitarbeitsfirma bei ein und demselben Kunden beschäftigt sein. Am Ende jedes Entleihverhältnisses wird der Leiharbeiter vom Unternehmen kurz bewertet. Allerdings muss der Arbeitnehmer nicht zwangsläufig von dieser Bewertung erfahren. Bei längerfristigen Arbeitsverhältnissen im Dienst eines Kunden ist es auf jeden Fall ratsam, sich ein Zeugnis von diesem Arbeitgeber ausstellen zu lassen.

Vor- und Nachteile von Zeitarbeit

Prinzipiell kann man übrigens auch einen Job ablehnen, allerdings wird das natürlich nicht gerne gesehen. Die Tatsache, dass man auch bei unliebsamen Arbeitsstellen so lange bleiben muss, wie es vom Kunden gewünscht wird, gehört zu den unangenehmeren Seiten der Zeitarbeit. Positiv ist allerdings, dass der Arbeitnehmer dem gesetzlichen Kündigungsschutz unterliegt. Es ist also nicht so, dass Kräfte nur für eine bestimmte Einsatzdauer eingestellt werden.

Wer Zeitarbeit in Erwägung zieht, sollte die nötige Flexibilität mitbringen. Es ist nötig, sich ständig auf neue Arbeitsplätze und neue Kollegen einzustellen. Einerseits kann auf diese Weise Routine gar nicht erst aufkommen, andererseits fehlen oft dauerhafte kollegiale Beziehungen. Meistens muss man dann wieder gehen, wenn man sich gerade richtig eingearbeitet hat. Karriere machen ist unter diesen Umständen kaum möglich, wie langjährige Zeitarbeiter wissen. Zwar gewinnt man an Erfahrung und knüpft wertvolle Kontakte, aber die Mitwirkung an wichtigen Projekten oder mehr Verantwortung wird oft den festangestellten Mitarbeitern überlassen.

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