Bessere Bedingungen für Minenarbeiter Fairtrade-Siegel für Gold soll Kinderarbeit entgegenwirken

Köln · Nach Kaffee und Schokolade soll es nun bald auch Gold mit dem Fairtrade-Siegel geben. Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft will der Verein Fairtrade dem fair gehandelten Gold den Weg in die Juweliergeschäfte ebnen und damit die Arbeitsbedingungen für Minenarbeiter und ihre Familien verbessern, wie Vereinssprecherin Claudia Brück am Freitag erklärte.

Die wichtigsten Bio-Siegel Deutschlands
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Foto: Ökolandbau

Zuerst hatte der "Spiegel" (Samstag) über die Pläne des Vereins berichtet. In Schmuckgeschäften in Großbritannien und der Schweiz können Verbraucher Brück zufolge schon heute fair gehandeltes Gold kaufen. In Deutschland sei Fairtrade nun in Verhandlungen mit Scheideanstalten und Juwelieren. "Wir hoffen, dass der Schmuck dann schon unter dem Weihnachtsbaum liegen kann", sagte Brück.

Ziel von Fairtrade ist es, die sehr prekären Arbeitsbedingungen der Minenarbeiter im kleingewerblichen Goldabbau zu verbessern und Kinderarbeit zu verhindern. Zentral dabei sind ein garantierter Mindestpreis, eine darüber hinausgehende Fairtrade-Prämie von 2000 US-Dollar pro Kilogramm Gold, die für Gemeinschaftsprojekte wie Schulen und Gesundheitszentren sowie die Verbesserung betrieblicher Arbeitsabläufe bestimmt ist, sowie die Einhaltung von Schutzbestimmungen. Die Arbeiter seien oft gefährlichen und unhygienischen Bedingungen ausgesetzt, betont der Verein.

Die ersten Fairtrade-Produzentenorganisationen im kleingewerblichen Goldsektor befinden sich in Peru und Kolumbien. Neue Projekte mit Organisationen in Ostafrika seien derzeit in der Pilotphase, berichtete der Verein. "Wenn heute ein großer Juwelier sagt, ich möchte umsteigen, könnten wird das Gold sehr schnell zur Verfügung stellen", meinte Brück. Laut Fairtrade sind weltweit mehr als 100 Millionen Menschen direkt oder indirekt vom kleingewerblichen Goldabbau abhängig.

(dpa)
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