Köln Ärzte für Rauchverbot bei Autofahrten mit Kindern

Köln · Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat ein neues Verbot in Schottland begrüßt, wonach Autofahrer bei Fahrten mit Kindern nicht mehr rauchen dürfen. Ein solches Gesetz müsse auch in Deutschland eingeführt werden, forderte der Verband in Köln. Das ab sofort in Schottland geltende Verbot sehe bei Verstößen ein Bußgeld in Höhe von 100 Pfund (rund 120 Euro) vor. Lande ein Fall vor Gericht, drohe eine Strafzahlung von bis zu 1000 Pfund, hieß es.

Schon beim Rauchen einer einzigen Zigarette steige die Konzentration der Tabakrauchpartikel im Auto drastisch, sagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach. Selbst bei geöffnetem Fenster erreiche nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums die Schadstoffkonzentration Werte wie in einer Raucherkneipe. Die Folgen für Kinder im Auto seien fatal. "Mit jedem Atemzug gelangen Tausende Chemikalien in ihre Lungen, die unter anderem Asthma, Bronchitis und langfristig auch Krebs verursachen können", erklärte Fischbach.

Bei Babys gehöre das Passivrauchen zudem zu den Hauptrisikofaktoren für den plötzlichen Kindstod. "Der Gesetzgeber in Deutschland sollte also dem Beispiel Schottland schnellstmöglich folgen und das Rauchen im Auto verbieten, wenn Kinder mitfahren", so Fischbach.

(epd)
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