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Sprechstunde Angst vor der Narkose

Viele Menschen machen sich Gedanken vor einer bevorstehenden Operation. Dabei sind moderne Anästhesieverfahren überaus sicher.

Unsere Leserin Annette J. (65) aus Mönchengladbach fragt: "Ich muss am Knie operiert werden. Ich habe aber große Angst vor der Narkose. Alle sagen, sie sei nicht ungefährlich? Muss ich mir Sorgen machen?"

Markus Schmitz In der heutigen Zeit brauchen Patienten keine Angst mehr vor der Narkose zu haben. Die Anästhesieverfahren sind in den letzten 20 Jahren so sicher geworden, dass in der Regel das Narkose-Risiko geringer ist als das rein operative Risiko. Denn sowohl die Medikamente als auch die technische Ausstattung eines Narkosearbeitsplatzes haben sich enorm entwickelt.

So wird das Risiko einer Betäubung heutzutage vor allem durch die Vorerkrankungen der Patienten bestimmt. Ein gesunder Mensch hat heutzutage ein minimales Risiko. Mit zunehmender Zahl der "Nebenschauplätze" (wie Herzerkrankungen, vorangegangenem Schlaganfall, schweren Lungenerkrankungen, aber auch Diabetes oder geschädigten Nieren) kann sich das Narkoserisiko erhöhen.

Und dennoch macht die moderne Medizin heute auch Narkosen bei über 90-Jährigen möglich. Denn viele Eingriffe lassen sich mittlerweile schonender mit einer Teilbetäubung - den sogenannten Regionalanästhesie-Verfahren - durchführen. Hierbei wird nur die betroffene Köperregion betäubt und die Organfunktion von Herz, Lunge und Kreislauf geschont. Aber auch wenn sich eine Vollnarkose nicht vermeiden lässt, erkennen die modernen Überwachungssysteme Probleme während der Operation frühzeitig, so dass die Experten rasch eingreifen können.

Wie überall haben sich auch um den Bereich der Anästhesie ein paar alte Behandlungsregeln geändert, so etwa beim Thema Nüchternheit. Früher mussten Patienten zwölf Stunden vor und sechs Stunden nach einer Vollnarkose nüchtern bleiben. Heute sollen sie sogar bis zwei Stunden vor Narkosebeginn klare Flüssigkeit trinken. Und direkt nach dem Aufwachen dürfen sie sogar sofort trinken. Es hat sich gezeigt, dass so auch die Übelkeitsrate deutlich gesenkt werden kann.

Genauso verhält es sich mit der Einnahme eigener Medikamente. Früher mussten die Patienten eigene Präparate oftmals rechtzeitig vorher absetzen, heute sind davon nur noch ganz wenige Medikamente betroffen. Welche das sind, sagt dem Patienten der Narkosearzt im umfangreichen Vorgespräch. Dort legt er auch das für jeden Kranken schonendste Verfahren fest und kann ihm so im besten Fall schon die Angst vor dem Eingriff nehmen.

So werden Sie dann auch nach Ihrer Operation sicherlich zu dem Schluss kommen, dass die Narkose gar nicht so schlimm war.

(RP)
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