Epidemie weitet sich aus Regierung verzehnfacht Hilfe für Ebola-Krisengebiete

Berlin · Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat angekündigt, die finanzielle deutsche Hilfe für die Ebola-Krisengebiete zu verzehnfachen.

Helfer schützen sich mit Skibrillen gegen Ebola
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"Die Situation hat sich dramatisch verschlimmert und droht außer Kontrolle zu geraten", sagte Müller unserer Redaktion. Sein Haus wolle die Mittel um neun Millionen auf insgesamt zehn Millionen Euro aufstocken, die der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von Deutschland zur Verfügung gestellt würden.

Die tödliche Virus-Infektion Ebola breitet sich in Westafrika dramatisch schnell aus. Bislang wurden rund 2300 Todesfälle in Guinea, Liberia, Sierra Leone und Nigeria registriert. Insgesamt sollen sich rund 4300 Menschen infiziert haben. Die Dunkelziffer gilt allerdings als hoch. Aufgrund der Seuche senkte das Land Sierra Leone seine Aussichten für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr von 11,5 auf nur sieben bis acht Prozent.

Die wichtigsten Fakten zu Ebola
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Foto: AP/Frederick Murphy

Die zusätzlichen Geld-Mittel aus Deutschland sollen dem Entwicklungsminister zufolge für eine bessere Versorgung der Ebola-Kranken mit Medikamenten und für "weiteres qualifiziertes medizinisches Personal" eingesetzt werden.

Müller forderte auch andere Länder zu mehr Hilfe auf. Die internationale Gemeinschaft sei gefordert, den Lufttransport sicherzustellen, sagte Müller. "Wir müssen medizinisches Personal in die entsprechenden Länder bringen und zugleich sicherstellen, dass wir sie im Notfall auf dem schnellsten Weg wieder ausfliegen und ihnen die bestmögliche medizinische Versorgung gewährleisten können", sagte Müller.

Grundsätzlich betonte Müller die Bedeutung gut funktionierender Gesundheitssysteme. Jahr für Jahr investiere sein Ministerium dafür 700 Millionen Euro.

(qua)
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