Berlin/Göttingen Ein neues Webportal will Frühchen-Eltern helfen

Berlin/Göttingen · Die Versorgung von sehr kleinen Frühchen in Deutschland soll besser werden: Ein neues Internet-Portal kann Eltern und Ärzten bei der Auswahl einer Geburtsklinik Hilfe geben. Dafür haben zunächst 93 der bundesweit 200 Perinatalzentren ihre Daten zur Verfügung gestellt. Sie sind für die Versorgung von Babys mit einem Geburtsgewicht unter 1500 Gramm zugelassen. Meist stellt sich schon in der Schwangerschaft heraus, dass eine Frühgeburt droht.

Unlängst hatte der Gemeinsame Bundesausschuss strengere Vorgaben für die Versorgung von Frühchen beschlossen. Die Veröffentlichung der relevanten Daten auf der Website www.perinatalzentren.org solle in einem zweiten Schritt für alle Kliniken verpflichtend werden. Die Eltern erfahren, wie viele Frühgeborene in den Zentren behandelt werden und wie die Überlebensrate im Vergleich zum Bundesdurchschnitt aussieht.

Es geht um Qualitätsvergleiche und Qualitätsverbesserung. Dafür hält Hans-Jürgen Wirthl, Vorsitzender des Bundesverbands "Das frühgeborene Kind", außerdem eine Reduzierung der knapp 200 Perinatalzentren für unbedingt notwendig. Gerade für sehr kleine Zentren sei es schwierig, eine optimale Versorgung zu gewährleisten. "Wir empfehlen nicht immer die Klinik um die Ecke", sagte der Elternvertreter.

Dass mit dem Angebot Transparenz geschaffen wird, hält Rolf Maier, Uniklinik Marburg, für richtig. Er schränkt aber ein: "Statistiken sind für Laien nicht leicht zu interpretieren." Deshalb sollten Eltern nicht allein dem Internet vertrauen.

(DPA)
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