Fotos Acht Ernährungsmythen rund um Pilze
Acht Ernährungsmythen um Pilze
Im Herbst reiben sich Pilzliebhaber die Bäuche: Wem das Selbersammeln zu heikel ist, der kann sich problemlos auf Märkten und in Supermärkten mit den Schwammgewächsen eindecken. Allerdings liebt nicht jeder das Gewächs. Viele sind verunsichert, denn um Pilze ranken sich viele Mythen.
Pilze sind unverdaulich
Jein. Pilze sind Nahrungsmittel. Statt aus Zellulose bestehen die Zellwände der Pilze allerdings aus dem unverdaulichen Chitin. Manchem liegt darum das Schwammgewächs schwer im Magen. Durch das Chitin hat die Herbstdelikatesse zudem einen geringen Nährwert. Wer sich kalorienarm ernähren möchte, findet allerdings in Pilzen ideale Verbündete. 100 Gramm frische Steinpilze enthalten nur 34 Kilokalorien, Pfifferlinge sogar nur 23. Im Vergleich dazu stecken in 100 Gramm mageren Rindfleisch 173 Kilokalorien.
Pilze kann man nicht wieder aufwärmen
Falsch. Entgegen des geläufigen Vorurteils können Pilzgerichte grundsätzlich wieder aufgewärmt werden. Dabei sollte die Mahlzeit ein Mal kurz aufgekocht werden. Wie alle verderblichen Lebensmitteln sollten auch Pilzspeisen nicht länger als ein bis zwei Tage im Kühlschrank gelagert werden.
Pilze nicht viele Nährstoffe
Falsch. Pilze enthalten sogar eine beachtliche Anzahl Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Ihr Eiweißgehalt ist deutlich höher als der von Gemüse. Außerdem sind Pilze reich an Vitamin A.
In Pilzen stecken viele Schwermetalle
Richtig. Zwar ist die Belastung von Pilzen mit radioaktiven Stoffen zurück gegangen, doch Schwermetalle machen Pilzfreunden weiterhin das Leben schwer. Ob Blei, Quecksilber, Thallium oder Cadmium - die Stoffe aus Industrie und Haushalt gelangen in den Boden, wo sie von Pilzen aufgenommen werden.
Um die Belastung gering zu halten, sollten keine Pilze an Straßenrändern gesammelt werden, da bei ihnen besonders der Bleigehalt sehr hoch sein kann. Die Cadmium-Belastung reduziert man, wenn man vor der Zubereitung die Lamellen beziehungsweise Röhren entfernt.
Über Wildpilze kann man sich den Fuchsbandwurm einverleiben
Das Risiko ist sehr gering, sich durch den Verzehr von Wildpilzen die Eier des Fuchsbandwurms einzuverleiben. Es besteht zudem nur dann, wenn rohe Pilze verzehrt werden. Wer dagegen die Pilze ausreichend lange erhitzt - empfohlen sind 15 bis 20 Minuten - der macht den unerwünschten Begleitern den Garaus.
Pilze lassen sich lange lagern
Falsch. Pilze sind hoch verderbliche Kost. Am besten werden sie in luftdurchlässigen Behältnissen kühl aufbewahrt. So halten sie sich ein bis zwei Tage. Zum Transport selbst gesammelter Pilze eignen sich am besten Körbe, um die Pilze luftig gelagert und nicht matschig nach Hause zu bringen. Plastiktüten oder andere luftdichte Gefäße sollte man nicht verwenden. Durch die entstehende Wärme verderben die Pilze und können dann Beschwerden im Sinne einer bakteriell verursachten Lebensmittelvergiftung auslösen.
Pilze soll man nicht waschen
Jein. Pilze nehmen durch ihre schwammartige Beschaffenheit Wasser gut auf. Wer sie also lange im Becken voller Wasser schwimmen lässt, wird von ihrem Aroma nicht mehr viel haben. Säubern sollte man sie aber dennoch gründlich, am besten mit einem Küchenpinsel. Auch scheinbar saubere Pilze sind am Fruchtkörper mit Bakterien behaftet, die Sporen bilden. Dadurch kann es zu einem bakteriell-enzymatischen Abbau des empfindlichen Pilzeiweißes kommen. Mögliche Folgen sind Übelkeit und Brechdurchfall.
Bei einer Pilzvergiftung sollte man Milch trinken
Falsch. Milch sollte man nicht trinken, aber auch kein Salzwasser, um Erbrechen zu fördern. Auch Kohletabletten zum Lindern von Durchfällen sollten nicht eingenommen werden. All diese Maßnahmen können schwere Nachteile mit sich bringen und die Prognose bis hin zu Todesfällen verschlechtern.