Ernährung Ärzte sorgen sich um dicke Kinder

Bad Orb (RPO). Kinder und Jugendliche in Deutschland werden immer dicker. Das gelte vor allem für die Mädchen, erklärte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte am Montag vor Journalisten in Bad Orb. "Sie bewegen sich vergleichsweise wenig, ernähren sich ungesund, etliche rauchen", beklagten die Mediziner.

Für den Missstand machten sie auch soziale Gründe aus. Jedenfalls seien Kinder und Jugendliche aus Familien mit geringem Einkommen und niedrigem sozialen Status öfter übergewichtig als die aus wohlhabenden Familien.

Der Präsident des Ärzteverbands, Wolfram Hartmann, forderte Krankenkassen und Politik zu gezielten Maßnahmen auf. Übergewicht und Bewegungsarmut müssten bekämpft, Fettleibigkeit durch entsprechende Prävention von Anfang an verhindert werden. Konkret forderten die Kinderärzte die Kassen auf, Sportkurse, Kochkurse sowie Ernährungsberatung für Kinder zu finanzieren und anzubieten.

Aber auch die Politik sei gefordert, hieß es weiter. Zum einen müsse eine einfache und zielgruppenorientierte Kennzeichnung von Lebensmitteln eingeführt werden, damit sich Verbraucher besser orientieren könnten. Zum anderen sollten Kindergärten und Schulen gezielt eingebunden werden. Die Eigenverantwortung von Kindern und Eltern sei zu stärken, indem sie gezielt in die Bereitstellung eines ausgewogenen Nahrungsangebots mit gesunder Mischkost eingebunden werden. "Der Verkauf von Süßigkeiten an Schulen ist tabu", verlangte der Ärzteverband.

(apd/felt)
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