Verbraucherzentrale prüft Coca Cola Life Von wegen Öko-Brause

Düsseldorf · Coca Cola gibt es jetzt auch in grün. Das soll den Eindruck eines gesünderen und natürlichen Produkts wecken. Immerhin wird auf künstlichen Süßstoff verzichtet. In Würfelzucker gemessen ist die grüne Coke aber immer noch süßer, als die WHO erlaubt.

Grüne Coca-Cola Life: Trotz Stevia ist viel Zucker drin
Foto: Coca Cola

Steviol-Glykoside - so lautet das Zauberwort, dass die neue und grüne Cola zu einer Art Gesundheitsprodukt machen soll. Das ist ein Süßstoff, der aus der Stevia-Pflanze gewonnen wird, und damit in der grünen Cola den umstrittenen künstlichen Süßstoff Aspartam ersetzt.

Wer nun jedoch glaubt, dass ähnlich wie bei Cola Light oder Zero so gut wie keine Kalorien in dem neuen Getränk vorkommen, der irrt. Entgegen dem natürlichen und gesunden Image, das die Verpackung und das kleine Wörtchen "life" dem Verbraucher suggerieren, ist die Brause alles andere als ein Gesundheitsprodukt, das hat die Verbraucherzentrale Niedersachsen jetzt in einem Test herausgefunden.

Die Verbraucherschützer wollten wissen, wie viel Würfelzucker in dem "Life"-Getränk im Verhältnis zur roten Cola steckt. Das Ergebnis: Trotz quasi kalorienlosem Stevia-Süßstoff enthält eine grüne 0,5-Liter-Flasche Cola knapp elf Stück Würfelzucker. Das ist zwar tatsächlich rund ein Drittel weniger Zucker als bei dem Produkt in der roten 0,5-Liter-Flasche (sie enthält 18 Würfelzucker), allerdings liegt die Cola-Life damit immer noch in einem gesundheitsschädlichen Bereich.

So empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine maximale Aufnahme von 30 Gramm Zucker für Frauen und 35 Gramm Zucker für Männer pro Tag. Ein zwölfjähriger sollte sogar nur 22,5 Gramm von dem süßen Pulver pro Tag essen.

Für alle, die ab jetzt zu der Brause in grün greifen wollen, sind diese Richtwerte jedoch ganz sicher nicht einzuhalten. Denn elf Stück Würfelzucker sind umgerechnet 34 Gramm loser Zucker - damit liegt das Produkt für Erwachsene bereits über dem Durchschnitt - für Kinder überschreitet es die gesunden Grenzwerte sogar deutlich.

Zwar sind diese Angaben auf den Flaschen zu finden, doch die wenigsten Verbraucher - und Eltern - achten speziell darauf. Aus diesem Grund fordert die Verbraucherzentrale Niedersachsen eine Lebensmittelampel für Getränke einzuführen. Basieren soll sie auf den Richtlinien der WHO und im bekannten Ampelfarbspiel zeigen, wie ein Süßgetränk gesundheitlich einzuschätzen ist.

Sowohl die rote Cola, als auch die neue Cola "Life" würden dann allerdings rotes Licht bekommen. Das Stevia-Produkt von fritz-Cola schneidet dagegen mit Gelb ab (16 Gramm Zucker pro Flasche).

(ham )
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