Foodwatch verlieh den "Goldenen Windbeutel" Hipp nimmt zuckerhaltigen Kindertee vom Markt

Berlin · Der Baby- und Kinderkost-Hersteller Hipp reagiert auf massive Proteste von Verbrauchern und nimmt seine zuckerhaltigen Instanttees für Kleinkinder vom Markt. Ausgelöst wurden die Proteste durch die Organisation Foodwatch, die das Produkt an den Pranger gestellt hatte.

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"Goldener Windbeutel" 2012 geht an zuckersüßen Kindertee

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"Wir haben das Produkt eingestellt, und ab November gibt es einen neuen zuckerfreien Tee", sagte Firmenchef Claus Hipp dem "Tagesspiegel" über die viel kritisierten Instanttees.

Dass das Unternehmen das Produkt nun vom Markt nimmt, kommt überraschend, denn zunächst hatte Hipp verkündet, den Tee im Handel belassen zu wollen. Hipp-Sprecherin Sandra Hohenlohe hatte noch im Juni betont, man sehe keinen Grund dafür, die Instanttees zurückzuziehen, da es "gute Erzeugnisse" seien.

Die Verbraucherschutz-Organisation Foodwatch hatte den Zuckergehalt in den Tees für Kleinkinder kritisiert und Hipp im Juni nach einer Abstimmung im Internet den "Goldenen Windbeutel" für den größten Etikettenschwindel des Jahres verliehen.

Hipp: "Üble Nachrede"

Obwohl Hipp den Tee jetzt nicht mehr anbietet, hält der Unternehmer die Kritik der Verbraucherschützer für ungerechtfertigt. Der Zuckergehalt in den Tees habe in etwa dem einer Apfelschorle entsprochen, die mit zwei Teilen Wasser und einem Teil Saft gemischt worden sei.

Hipp habe die Verbraucher aber nicht verunsichern wollen, erklärte der Firmenchef. "Die üble Nachrede ist immer stärker als der Werbeaufwand."

Laut Foodwatch enthielten die Instanttees "Früchte", "Waldfrüchte" und "Apfel-Melisse" von Hipp pro 200-Milliliter-Tasse umgerechnet zweieinhalb Stück Würfelzucker. Empfohlen für Kleinkinder seien hingegen nur ungesüßte Getränke.

(AFP/jre)
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