Japan Hunderte Menschen durch verseuchte Tiefkühlkost erkrankt

Tokio · Nach dem Verzehr von möglicherweise mit Pestiziden verseuchter Tiefkühlkost sind in Japan Hunderte Menschen erkrankt.

Der Lebensmittelfabrikant Maruha Nichiro Holding warnte mit ganzseitigen Anzeigen in großen Zeitungen am Mittwoch vor dem Genuss tiefgekühlter Lebensmittel wie Pizzen, Kroketten und Pfannkuchen, die von einer Firma in der Präfektur Gunma hergestellt worden seien. Die Firma rief 6,4 Millionen Packungen verschiedener gefrorener Produkte zurück.

In einigen seien hohe Werte des Pestizids Malathion entdeckt worden, hieß es. Die Produkte würden einen starken Nebengeschmack haben. Wenn sie gegessen würden, könnte dies Übelkeit, Erbrechen und Magenschmerzen zur Folge haben.

Das Gesundheitsministerium teilte mit, dass bis Dienstagabend 556 Menschen mit diesen Symptomen registriert worden seien. Der Fabrikant wurde aufgefordert, alle möglicherweise betroffenen Produkte zurückzurufen und die Öffentlichkeit weiter über den Stand zu informieren.

Die Zahlen, wie viele Menschen betroffen sind, schwanken. Die Nachrichtenagentur Kyodo teilte mit, nach ihrer Zählung seien 909 Menschen nach dem Genuss der Produkte erkrankt, der öffentliche Rundfunksender NHK zählte 356 Fälle. Allerdings war unklar, ob der Verzehr der verdorbenen Produkte tatsächlich für die Erkrankungen verantwortlich war. Das Gesundheitsministerium erklärte, es habe das Pestizid bei rund drei Dutzend Tests nicht entdeckt.

Malathion wird in der Landwirtschaft und bei Gartenarbeit eingesetzt. Es wird auch gegen Flöhe genutzt. Bei zu hoher Konzentration kann es auch Menschen gefährlich werden.

(ap)
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