Fragwürdige Zusatzstoffe Enthalten die McDonalds-Pommes Rindfleischaroma?

Düsseldorf · Pommes sind in Burger-Läden immer eine gute fleischfreie Alternative für Vegetarier und Veganer. Nicht so bei McDonalds. Wie ein neues Image-Video der Fast-Food-Kette zeigt, können deren Fritten Rindfleischaroma enthalten - und acht weitere Inhaltsstoffe, darunter Silikon.

Pommes - das sind gestiftete Kartoffeln in Öl frittiert, oder im Backofen geröstet und mit Salz verfeinert - das jedenfalls ist das Standard-Rezept. Der Fast-Food-Riese McDonalds kommt mit diesen Angaben jedoch nicht aus. Ein neuer Film aus der Image-Kampagne "Our Food. Your questions." Zeigt wie Pommes hergestellt werden. Immerhin: Es werden nicht nur echte Kartoffeln benutzt, sondern sie sind auch gentechnisch unverändert.

So weit, so gut. Wirklich interessant wird es jedoch in einem zweiten Film. Darin erklärt der Ingenieur Grant Imahara, warum in den kleinen goldbraunen Stiften insgesamt 19 verschiedene Inhaltsstoffe vorkommen müssen.

Darunter nicht nur Kartoffeln, Öl und Salz, sondern deutlich lesbar auch natürliches Rindfleischaroma. Das, so sagt der Sprecher, gebe den McDonalds-Fritten ihren unvergleichlichen Geschmack. Früher wurden die Pommes sogar richtig in Rindertalg anstatt in Pflanzenzöl frittiert. Heute wird einfach Rindfleischaroma beigefügt. Eine Tatsache, die aber die wenigsten Vegetarier wissen dürften. Ihre Auswahl an Speisen reduziert sich damit in diesem Fast-Food-Restaurant jedenfalls deutlich. Schien doch zwischen den Rind-, Geflügel- und Fischburgern für viele die Pommes-Tüte als letzte Rettung des gemeinsamen Essens.

Deutsche Pommes-Fans dürfen jedoch aufatmen: In den deutschen McDonalds-Filialen wird auf die tierische Zutat verzichtet. Das wird zumindest aus der Liste der Inhaltsstoffe deutlich, die das Unternehmen online zur Verfügung stellt.

Doch nicht nur Vegetarier dürften die Pommes ab jetzt mit anderen Augen sehen. Auch Fleischesser haben allen Grund zweimal über den Griff zu den Kartoffelstäbchen nachzudenken.

Denn, wie die Liste weiter entlarvt, befindet sich in den Kartoffeln auch Polydimethylsiloxan (PDMS). Das ist ein Silicium, das das Aufschäumen von kochendem Öl verhindert - und auch zur Herstellung von Medikamenten und der Gleitschicht auf Kondomen benutzt wird. Aus diesem Grund gibt es Obergrenzen für PDMS, die nicht überschritten werden dürfen.

Vorbei ist die Aufzählung damit aber lange nicht. So nennt der Ingenieur auch Dinatriumhydrogenphosphat. Das sorgt dafür, dass die Pommes nicht grau werden, wenn sie tiefgefroren werden. Nimmt man es in hohen Dosen zu sich, könnte Phosphor aber auch allergische Reaktionen, Osteoporose und Hyperaktivität verurachen. Dennoch ist es als Zusatz in Lebensmitteln erlaubt.

Zudem ist Dextrose in dem Kartoffelprodukt zu finden. Der Zucker soll, so sagt der Sprecher im Video, dafür sorgen, dass die Pommes gleichmäßig goldbraun werden.

Die Pommes werden in der Fabrik vorfrittiert, dann schockgefrostet und tiefgekühlt an die einzelnen Filialen ausgeliefert - wo sie, Kunden kennen das, noch einmal fritiert und auch gesalzen werden. Am Ende bringt eine große Portion Mc-Donalds-Pommes 510 Kalorien auf die Tagesbilanz. Bei einem Tagesbedarf von rund 2000 Kalorien pro Tag ist das etwas mehr als ein Viertel.

Ob die Image-Kampagne also dazu führt, dass die Fast-Food-Kette appetitlicher wird, ist fraglich. Immerhin aber, wird ehrlich mit den Inhaltsstoffen umgegangen.

(ham)
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