Forschungsergebnis Olivenöl kann vor Schlaganfall schützen

Bordeaux (RPO). Einem Schlaganfall kann man offensichtlich ganz einfach vorbeugen, fanden französische Wissenschaftler heraus: Wer regelmäßig Olivenöl zum Backen und Kochen oder auf dem Salat verwendet, der senkt sein Risiko um 40 Prozent.

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Foto: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe e.V.

Bordeaux (RPO). Einem Schlaganfall kann man offensichtlich ganz einfach vorbeugen, fanden französische Wissenschaftler heraus: Wer regelmäßig Olivenöl zum Backen und Kochen oder auf dem Salat verwendet, der senkt sein Risiko um 40 Prozent.

Reichlich Olivenöl auf dem Speiseplan kann dasSchlaganfallrisiko älterer Menschen drastisch senken - und dasunabhängig von anderen Ernährungsgewohnheiten. Hinweise daraufliefern die Ergebnisse einer französischen Studie, in der Medizinermögliche Effekte des Pflanzenöls anhand von Ernährung und Blutwertenuntersuchten. Demnach verringert sich die Wahrscheinlichkeit, einenSchlaganfall zu erleiden, um mehr als 40 Prozent, wenn das Öl sowohlzum Kochen und Braten als auch für Salat Verwendung findet. Mitdiesem beobachteten Zusammenhang liefert die Studie einen möglichenAnsatz für eine Ernährungsempfehlung für die ältere Bevölkerung zumSchutz vor Schlaganfällen, berichten die Forscher im Fachblatt"Neurology" (Band 77).

"Unseres Wissens ist die Annahme, dass ein hoher Verbrauch vonOlivenöl unabhängig von anderen Ernährungsgewohnheiten mit einemverringerten Auftreten von Schlaganfällen zusammenhängen könnte, nieuntersucht worden", schreiben Cécilia Samieri von der UniversitätBordeaux und ihre Kollegen. "Schlaganfälle sind häufig bei älterenMenschen und Olivenöl wäre eine günstige und einfache Möglichkeit,sie zu verhindern", sagt Samieri.

Ungesättigte Fettsäuren schützen

Die Forscher hatten denZusammenhang zwischen dem Schlaganfallrisiko und Olivenölkonsum beiknapp 9.000 Menschen untersucht, die in Bordeaux, Dijon oderMontpellier lebten, zu Beginn der Studie mindestens 65 Jahre altwaren und nie einen Schlaganfall gehabt hatten. Die Wissenschaftlerbefragten 7.625 Probanden, für welche Speisen diese für gewöhnlichOlivenöl verwendeten. Bei 1.245 weiteren Freiwilligen beurteiltensie den Olivenölkonsum anhand der Menge an Ölsäure im Blut, eine inOlivenöl enthaltene wichtige ungesättigte Fettsäure. Eine solcheBlutuntersuchung ermöglicht eine objektivere Einschätzung desOlivenölverzehrs als die bloße Befragung, ist aber auch weitausaufwendiger.

Im Laufe von fünf bis sechs Jahren traten in der großen Gruppe148 Schlaganfälle auf, in der kleineren waren es 27 Fälle. Werintensiv Olivenöl zu sich nahm - sowohl zum Kochen und Braten alsauch im Salat oder auf Brot - hatte im Vergleich zu denjenigen, diedas Pflanzenöl nie nutzten, ein um 41 Prozent verringertesSchlaganfallrisiko, stellten die Forscher fest. Der Zusammenhangblieb auch dann bestehen, als sie andere typische Risikofaktoren inihre Berechnungen einbezogen, zum Beispiel die übrigenErnährungsgewohnheiten, sportliche Aktivität oder Übergewicht.Anhand der Blutwerte manifestierte sich ein möglicher Schutzeffektnoch deutlicher: Diejenigen mit den höchsten Ölsäure-Werten hattenein um 73 Prozent geringeres Risiko als diejenigen mit denniedrigsten Werten.

Mediziner übt Kritik an Studie

In einem Kommentar zu der Studie, der in derselben Ausgabe von"Neurology" erscheint, äußert sich der Mediziner Nikolaos Scarmeasvon der Columbia University eher zurückhaltend zu den Ergebnissen.So sei etwa denkbar, merkt er an, dass nicht Olivenöl selbst einenEffekt hat, sondern sich indirekt auswirkt - zum Beispiel anderegesunde Speisen schmackhafter macht. Weitere Studien sind seinerMeinung nach notwendig, um die Ergebnisse zu untermauern undschließlich zu verlässlichen Ernährungsempfehlungen zu kommen.

(DAPD/wat)
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