Diät-Serie: Teil 5 Kann man sich schön und schlank trinken?

Düsseldorf · Gemüse und Obst klein schneiden, vielleicht ein paar Kräuter dazu, ab in den Mixer - fertig ist das "Essen" für den Tag. Trotz der hohen Preise der Edelmixer, schwören immer mehr Menschen auf die "schlank-und-gesund"-Wirkung von Smoothies. Zurecht?

So stellen Sie grüne Smoothies her
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So stellen Sie grüne Smoothies her

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Foto: shutterstock/ pilipphoto

Smoothies sind einfach herzustellen, leicht zu transportieren und überall genießbar - in dieser Formel liegen bereits einige der Erfolgsfaktoren der Trinkkur. Aber was ist darin, dass Stars wie Drew Barrymore, Anne Hathaway und Dita von Teese ebenso auf Smoothies schwören, wie viele Hochleistungssportler?

Was drin ist

Im Unterschied zu Säften wird für Smoothies die gesamte Frucht und das ganze Blattgrün verwendet. Außerdem wir das Gemisch nicht pasteurisiert. So entstehen kaum Abfälle und die natürliche frische von Obst und Gemüse bleiben erhalten. Traditionell setzt sich ein grüner Smoothie aus 50 Prozent Blattgrün, 50 Prozent Obst und etwas Wasser zusammen. Dieses Grundrezept kann dann nach Belieben variiert werden.

Entdeckung des "Wundermittels"

Entdeckerin der grünen Drinks ist Rohkostexpertin Victoria Boutenko. Wie in dem Buch "Grüne Smoothies - Die supergesunde Mini-Mahlzeit aus dem Mixer" von Dr. Christian Guth zu lesen ist, litt sie bereits mit 38 an schweren Herz-Rythmus-Störungen. Durch Recherchen zu alternativen Heilmethoden, stieß sie zunächst auf Rohkost als Therapie, stellte jedoch bald fest, dass das nicht ausreichte.

Sie suchte weiter, und entdeckte, dass sich Schimpansen, deren Gene dem Menschen zu 99 Prozent ähneln, hauptsächlich von Blattgrün ernähren - und probierte es aus. Um die großen Mengen konsumieren zu können, kam sie auf die Idee, das Grünzeug im Mixer zu verarbeiten, und gegen den bitteren Geschmack des Blattgrüns (Chlorophyll) etwas Obst unterzumischen. Das Ergebnis überzeugte: Ihr Gesundheitszustand verbesserte sich massiv.

Grün - die Powerfarbe

Grund dafür ist, so Guth in seinem Buch, dass die Blattgrüne eine wesentlich höhere Konzentration an Vitaminen und Mikronährstoffen aufweisen als normale Gemüsesorten. Speziell für den grünen Smoothie geeignet sind etwa Kohl, Spinat und einige Blattsalate, aber auch das Grün der Möhre und der Roten Beete.

Oftmals ist gerade das Blattgrün einer Gemüsesorte sogar gesünder, als das Gemüse selbst. Die Rote-Beete-Blätter beispielsweise enthalten achtmal so viel Calcium, dreimal so viel Eisen und Magnesium, sechsmal so viel Vitamin C, annähernd 200mal so viel Vitamin A und 2000mal so viel Vitamin K als die eigentliche Knolle.

Mit seinem hohen Vitamin-C-Gehalt gehört aber auch der Kohl zu den Vitamin-Spitzenreitern unter den Gemüsen. Schon 250 Gramm Weißkohl reichen aus, um den Tagesbedarf an Vitamin C zu decken. Zudem enthält er jede Menge Vitamin A, B und Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Kalium, die alle gut für ein starkes Herz sind. Damit nicht genug: 100 Gramm Grünkohl bieten so viel Eisen wie die gleiche Menge an Schweinekotelett und sind damit eine ideale Fleischalternative für Vegetarier und Veganer.

Neben diesen klassischen Nährstoffen, gilt das Chlorophyll in den Blättern als regelrechtes Wundermittel. Der grüne Farbstoff wird bei Sonneneinstrahlung gebildet und kommt nur in Grünpflanzen vor. In seinem Aufbau ähnelt Chlorophyll dem roten Blutfarbstoff im Menschen, weshalb es auch als "grünes Blut" bezeichnet wird. Der Stoff ist blutbildend wie Eisen, wirkt stark basisch und entzündungshemmend und unterstützt damit die Entgiftung des Körpers. Einziger Nachteil: Chlorophyll hat einen recht bitteren Eigengeschmack, der durch andere Zutaten gedämpft werden muss.

Wildkräuter statt Schnaps

Zweiter grüner Bestandteil sind Wildkräuter. Wegen der heilsamen Wirkung ihrer Bitterstoffe, wurden sie schon im Mittelalter von Hildegard von Bingen eingesetzt. Heilend wirken sie beispielsweise auf Magen-Darm-Probleme. Sie entsäuern den Körper und wirken anti-oxidativ, wodurch eine Verbesserung von Haut, Haar und Nägeln auftreten können. Den letzten Schliff gibt dem Smoothie noch ein Teil Obst. Oftmals werden hier Zitrusfrüchte empfohlen, sie enthalten besonders viele Enzyme und einige wirken basisch.

Hilfreich so die Experten ist die Trinkkur bei allerlei Krankheiten: So macht sie auf natürliche weise munter, und entlastet damit auch von Schlafproblemen durch Koffein. Durch die intensive Versorgung mit Nährstoffen, verbessere sich die Denkleistung. Zudem soll sie durch die verbesserte Vitalität Erkrankungen wie Herzinfarkt, Arteriosklerose, Gehirnschlag, Alzheimer, Parkinson oder verschiedene Krebsarten ebenso wie Stresssymptomen, Depressionen und Burn Out lindern. Wer mit dem Getränk abnehmen will, reduziert die festen Mahlzeiten und erhöht die tägliche Smoothie-Ration.

Der Haken an der Kur

Smoothie-Experten raten dazu 0,75 bis einen Liter pro Smoothie-Einheit zu trinken, um die volle gesundheitliche Wirkung zu erzielen. Eine Mahlzeit am Tag kann ohne Bedenken mit dem Getränk ersetzt werden.

Größter Haken an den Smoothies sind die Anschaffungskosten für den optimalen Mixer. Es sollte ein Hochleistungsgerät sein, das mindestens 30.000 Umdrehungen pro Minute schafft, und es darf sich dabei nicht zu sehr erhitzen. Nur mit solche Mixern, sagen Smoothie-Bekehrte, bleiben die Mikronährstoffe, vor allem das Chlorophyll auch erhalten.

(ham)
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