Operation in China Kann Tofu 420 Nierensteine verursachen?

Zhejiang · Ärzte haben einem 55 Jahre alten Mann aus China in einer Not-Operation 420 Nierensteine entfernt. Den Medizinern zufolge war der tägliche Tofu-Konsum des Mannes der Grund für die Erkrankung. Hinzu kam, dass er zu wenig getrunken hat.

 420 Nierensteine mussten die Ärzte aus dem Körper des Chinesen He Dong entfernen.

420 Nierensteine mussten die Ärzte aus dem Körper des Chinesen He Dong entfernen.

Foto: Shutterstock.com/ Evan Lorne

He Dong aus Zhejiang, einer Provinz in Ostchina, litt unter starken Bauchschmerzen. Als er sich von einem Arzt untersuchen lässt, vermutet dieser Nierensteine und setzt eine Not-Operation an. In der zweistündigen OP holen die Ärzte 420 Nierensteine aus He Dongs Körper. Von der großen Zahl der Steine war auch der operierende Chefarzt überrascht: "Ich habe in meinem Leben noch nie so viele Nierensteine gesehen", sagte er dem chinesischen Nachrichtenportal "People's Daily".

Der Arzt sei sich sicher: Sein übermäßiger Tofu-Konsum wurde dem 55-jährigen Chinesen zum Verhängnis. He Dong habe jeden Tag Tofu gegessen. Der hohe Calcium-Gehalt im Soja, aus dem Tofu gemacht ist, könne zu Nierensteinen führen, sagen die Ärzte.

Nierensteine entstehen, wenn sich Mineralien in den Nieren ansammeln und zu einem festen Gebilde zusammensetzen. Auch das Calcium aus dem Soja ist ein solches Mineral und kann demnach zur Bildung von Nierensteinen beitragen. Trotzdem sind Soja beziehungsweise Tofu deshalb nicht ungesund. Denn wenn zu mineralhaltigen Lebensmitteln ausreichend getrunken wird, enstehen keine oder nur sehr kleine Nierensteine, die vom Körper selbst ausgeschieden werden können. Erst, wenn die Steine groß werden und im Körper bleiben, werden sie zu einem gesundheitlichen Problem. Das war vermutlich auch bei dem Chinesen He Dong der Fall, der seinen Ärzten zufolge viel Tofu gegessen und dazu nur sehr wenig getrunken hat.

Vor allem in Deutschland greifen Vegetarier und Veganer auf eine Vielzahl alternativer Fleisch-Ersatzprodukte zurückgreifen. Dazu zählt etwa Seitan, der aus Weizeneiweiß hergestellt wird. Diese abwechslungsreiche Ernährung verringert die Gefahr, dass der Körper mit einem Nährstoff überversorgt und dadurch womöglich krank wird.

Kritik, laut derer Sojaprodukte wie Tofu burstkrebserregend sein könnten, wurden durch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nicht bestätigt.

Vorsicht walten lassen müssen allerdings Menschen mit Schilddrüsenproblemen wie etwa Hashimoto. Sie können laut BfR Symptome wie Müdigkeit, Gewichtszunahme entwickeln. Allerdings so die Behörde, kann dieser Effekt durch die Aufnahme von Jod aufgehoben werden.

Ob durch die erhöhte Aufnahme von Soja wirklich auch eine Kropfbildung ausgelöst werden kann, hält das BfR für nicht eindeutig belegt, da vor allem Frauen höheren Alters ohnehin ein Risiko für eine Schilddüsenunterfunktion tragen würden.

(lsa)
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