Hintergrund Vegane Produkte im Test
Sich vegan zu ernähren ist grundsätzlich gesund. Allerdings, so zeigte nun ein Test der Verbraucherzentrale Hamburg, stecken auch in veganen Lebensmitteln oft zu viel Fett und Salz. Das bemängeln Verbraucherschützer konkret bei den getesteten Produkten:
Statt viel Walnussöl stecken Palm- und Kokosöl drin
Der Name und die Abbildung der rein pflanzlichen Margarine versprechen gesunde, mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Das aber ist ein Trugschluss. Die Verbraucherzentrale spricht von einem Etikettenschwindel. Denn im Produkt enthalten sind gerade mal 2,5 Prozent des gesunden Walnussöls. Neben Rapsöl, sind als Hauptbestandteile Kokos- und Palmöl enthalten, die lediglich gesättigte Fettsäuren liefern.
Die Verpackung ziert zudem ein Vegan-Siegel, das unklaren Urspungs ist, denn ein staatliches Siegel gibt es nicht. Das bemängeln denn auch die Verbraucherschützer. Sie pochen auf eine einheitliche Siegelauszeichnung. Nur so könne man den Verbraucher davor schützen, nicht genau zu wissen, ob nicht vielleicht doch Inhaltsstoffe tierischen Urspungs in veganen Produkten enthalten seien.
Vegan fettiger als das Original
Veganen Fetakäse, der 40 Prozent mehr Fett enthält als sein tierisches Pendant entdeckte die Verbraucherzentrale Hamburg bei ihrem Produktest. In Kombination mit fehlenden Nährwertangaben, die erst ab 2016 zur Pflicht werden, ist das für den Verbraucher ein veganes Produkt, bei dem die Verbraucherampel rot zeigt. Auch die Herkunft der Hauptzutat bleibt undurchsichtig.
Veganer Käse enthält unklare pflanzliche Öle
Viele Veganer sind überzeugt von ihrer Art der Ernährung, weil sie weniger Fette zu sich nehmen und wenn dann überwiegend pflanzliche Fette, die größten Teils ungesättigt sind. Doch Ausnahmen gibt es auch hier: Kokos- oder Palmöl.
Zwar bescheinigt die Verpackung des hier abgebildete veganen Käses den Verzicht auf Palmöl, doch enthält das Produkt pflanzliche Öle, die nicht näher ausgewiesen sind. Der Fettgehalt dieses veganen Produkts ist allerdings vergleichbar mit einem Kuhmilchkäse, der 45 Prozent Fett enthält.
Was die Verbraucherschützer zudem bemängeln: Er enthält Aromen und Zusatzstoffe. Was die Zusatzbezeichnung "ethisch" unter den Zutaten bedeuten soll bleibt ebenso im Dunkeln wie die Bezeichnung "vegane Aromen" sowie ein undurchsichtiges "Vegan-Siegel".
Rote Ampel wegen zu viel Salz
20 vegane Produkte nahm die Vebraucherzentrale Hamburg unter die Lupe und schaute genauer auf das, was die Lebensmittel enthalten und was davon auf der Verpackung zu erkennen ist.
Bei diesem Brotaufstrich zum Beispiel zeigt die Vebraucher-Ampel rot, weil er viel Salz enthät. 2,2 Gramm der weißen Würze stecken in 100 Gramm Tofu-Brotaufstrich. Mehr als sechs Gramm Salz soll der Mensch insgesamt pro Tag nicht zu sich nehmen,eingeschlossen aller unsichtbaren Salzmengen in Brot, Wurst, Käse, Fertigprodukten und gekochten Mahlzeiten. Doch Salz konserviert und bringt Geschmack. Grund genug für viele Lebensmitteöhersteller, egal ob die veganer oder herkömmlicher Produkte, viel davon zu verbrauchen.
Was die Verbraucherschützeer zudem bei diesem veganen Aufstrich bemängeln, ist ein wenig aufschlussreiches Firmenlogo sowie die unklare Beschreibung
vegetarisch und vegan.
Beim Versuch näheres über die Herkunft der Inhaltsstoffe zu erfahren scheiterten die Verbraucherschützer. Die Herkunft der Hauptzutat bleibt geheim.
Viel Fett und unklare Deklaration
Diese veganen Hähnchenbällchen sind zwar laut Aufdruck freu von Glutamat und genmanipulierten Inhaltsstoffen, doch bleibt die Herkunft der Hauptzutat geheim, wichtige Nährwertangaben fehlen auch hier und der Fettgehalt ist mit 21 Gramm in 100 Gramm des Produkts so hoch, dass die Verbraucherschützer die rote Ampel zeigen.
Ein anderes Produkt des gleichen Herstellers, der Veggie Burger nämlich fiel im Test ebenfalls unangenehm auf. Er enthält im Vergleich mit einer handelsüblichen Boulette 35 Prozent mehr Fett. Die Verbraucherzentrale bemängelte bei ihm zudem einen Etikettenschwindel. Auf der Verpackung steht "ohne Glutamat, doch enthält die vegane Boulette Hefeextrakt. Neben dem Zuviel an Fett enthält die Boulette zudem zu viel Salz.
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