Was Vitaminpräparate anrichten

Vitamine - die Überdosis in der Margarine
Nicht alle Margarine-Hersteller, die ihren Brotaufstrich künstlich mit Vitamin A, D oder E versehen, schreiben es gut sichtbar auf den Deckel. Manchmal erfährt der Verbraucher das erst aus der Zutatenliste. Vitamin A kann sich dabei auch hinter dem Begriff "Beta-Carotin" verbergen. Bei Vitamin A liegt die unbedenkliche Tagesdosis bei drei Milligramm. Ein Zuviel des Vitamins kann zu Lebererkrankungen führen, und vor allem im Alter kann es leichter zu Knochenbrüchen kommen. Bei einer Überdosis können sich laut Verbraucherzentrale NRW Hautveränderungen ergeben, Haarausfall oder Kopfschmerzen auftreten. Und Schwangere können schlimmstenfalls Fehlgeburten haben oder missgebildete Kinder gebären.
50 Mikrogramm Vitamin D täglich reichen aus. Eine Überdosis hiervon kann Nierensteine nach sich ziehen. Vergiftungserscheinungen führen oder die Verkalkung von Herz, Niere oder Lunge fördern. Auch Kopfschmerzen und Erschöpfung kann das Vitamin verursachen.
Vitamin E reicht in einer Tagesmenge von 300 Milligramm aus. Besonders Raucher sollten auf eine künstliche Zufuhr verzichten. Studien belegen, dass es das Lungenkrebsrisiko steigert.
Risikoreich ist allein die Aufnahme durch Margarine nicht, kann es aber in Kombination mit hochdosierten Präparaten werden.

Folsäure und Vitamin B - wie viel man braucht
Wer etwas für seinen Vitaminhaushalt tun möchte, der sollte das über Obst und Gemüse tun. Kaubonbons, deren Hauptbestandteil Zucker ist, sind vielleicht eine gern genommene Nascherei, sie werden aber auch durch Vitamin-Zusätze nicht gesundheitsförderlicher. Neben Vitamin C und E enthalten diese Bonbons Niacin, Pantothensäure, Folsäure und Vitamin B12.
Wer täglich 300 Mikrogramm Folsäure aufnimmt, der ist gut versorgt. Beziehen kann man das über die normale Ernährung aus Blattgemüsen, Kartoffeln, Milchprodukten, Vollkornprodukten und Fleisch. Ein Zusatz in Lebensmitteln ist nicht notwendig. Lediglich bei Frauen, die schwanger werden wollen, verordnen Ärzte Folpräparate. Denn besonders in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten ist eine ausreichende Folsäurezufuhr wichtig und stellt eine gesunde Entwicklung des Fötus sicher. Durch eine zusätzliche Gabe werden häufig die Entwicklung einer Kiefer-Gaumen-Spalten und eines offenen Rückens beim Fötus verhindert.
Daneben ist die Spanne des Gesunden je nach Alter groß. Säuglinge kommen mit 60 Mikrogramm aus, Grundschulkinder mit 140 Mikrogramm und Erwachsene brauchen 300 Mikrogramm täglich. Wer jedoch täglich Blattgemüse, Feldsalat, Paprika oder Tomaten isst, nimmt genug Folsäure zu sich.
Hinter dem Begriff Niacin verbirgt sich das B-Vitamin 3. Nimmt man das statt auf natürlichem Wege in hoher Dosierung zusätzlich ein, kann es Hautrötungen hervorrufen, Juckreiz und Verdauungsstörungen wie Übelkeit und Erbrechen. Bei einer Zufuhr von nicht mehr als 750 Milligramm Nicotinsäure täglich über den Zeitraum von weniger als drei Monaten wurden Schäden an den Leberzellen beobachtet.

Das passiert beim Plus an Magnesium und Kalium
Besonders gerne werden Fruchtsäfte, die durch ihren Obstanteil ohnehin schon Vitaminlieferanten sind, zusätzlich mit Spurenelementen und Vitalstoffen angereichert.
Magnesium gehört zu den gerne zusätzlich eingenommenen Spurenelementen. Viele wollen auf diese Weise Wadenkrämpfen vorbeugen. Allerdings gibt es dazu keinen zuverlässigen Wirkungsnachweis, man kann eszudem mit der Einnahme auch übertreiben. Symptome einer Überdosierung sind Übelkeit, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Krämpfe und Rötungen der Haut. Nimmt man dann den Mineralstoff weiter ein, kann es zu Blutdruckabfall, Lähmungserscheinungen, Atemproblemen und sogar zum Koma kommen.
Auch wer zu viel Kalium zu sich nimmt, überfordert irgendwann seine Nieren. Symptome wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall gehören zu den häufigsten Nebenwirkungen von Kaliumpräparaten. In starker Überdosierung können Nierenschäden entstehen.

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