Hamburg Experte: Bei Geburten sterben zu viele Säuglinge

Hamburg · Die Zahl der Todesfälle bei Geburten ließe sich in Deutschland nach Ansicht eines Experten für Geburtsmedizin deutlich senken. Wäre die Versorgung hierzulande beispielsweise so gut wie in den skandinavischen Ländern, vor allem Schweden und Finnland, könnten jährlich bis zu 800 Säuglinge und 25 Mütter weniger sterben, sagte der Kinder- und Jugendmediziner Rainer Rossi dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Das Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin führt den Missstand auf die nach seiner Meinung zu hohe Zahl von kleinen Krankenhäusern in Deutschland zurück.

Deren Mediziner hätten teilweise nicht genügend Erfahrung, um Frauen mit Risikoschwangerschaften und frühgeborene Kinder ausreichend kompetent zu versorgen. "Es muss unser Ziel sein, in den nächsten Jahren gleichzuziehen mit unseren nördlichen Nachbarn", sagte Rossi. Um Abhilfe zu schaffen, fordert der Mediziner einen nationalen Plan gegen Kinder- und Müttersterblichkeit. In Deutschland kamen im Jahr 2014 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 715 000 Kinder zur Welt.

(dpa)
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