Abnehmen Warum Sport sogar für Extra-Pfunde sorgen kann

Düsseldorf · Drei Mal pro Woche laufen und das über drei Monate: Wer das konsequent durchzieht, muss doch abnehmen - denken viele. Stimmt jedoch nicht. Wie eine aktuelle Studie zeigt, nahmen viele Frauen dabei sogar an Gewicht zu.

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Foto: shutterstock/ Kzenon

Wer es schafft regelmäßig Sport zu treiben, nimmt auch ab. Aufgrund dieser Annahme versuchen überall auf der Welt Abnehmwillige, ihren inneren Schweinehund zu überwinden und mehrmals wöchentlich Joggen, Radfahren oder Schwimmen zu gehen. Häufig jedoch ohne den gewünschten Erfolg.

Denn wie eine aktuelle Studie aus den USA belegt, reicht Sport alleine nicht aus, damit die Pfunde purzeln. Wie die Ergebnisse der Wissenschaftler von der Arizona State University in Phoenix zeigen, brachten Testpersonen, die über drei Monate regelmäßig auf dem Laufband standen, am Ende sogar mehr auf die Waage als zuvor.

In Rahmen der Studie wurden 81 Frauen untersucht, die in den Jahren zuvor keinen Sport getrieben hatten und übergewichtig waren. Vor den Tests wurden sie verschiedenen Untersuchungen unterzogen, etwa einem Test des Body-Mass-Indexes, des Körperfettanteils, einem Gesundheitscheck und einem Test zur Bestimmung der aktuellen körperlichen Fitness. Alle Probandinnen dachten, sie würden an einer Studie zum Thema körperliche Fitness und Ausdauer teilnehmen, ihr Essverhalten müssten sie, so die Anweisungen der Forscher, deshalb nicht umstellen. Anschließend schickten die Forscher die Frauen über zwölf Wochen drei Mal wöchentlich für 30 Minuten aufs Laufband. Dabei hielten sie fest, ob und wie sich der Körper der Frauen veränderte.

Wenig Muskelmasse, viel Fettgewebe

Tatsächlich wurden einige der Probandinnen im Verlauf dieser drei Monate fitter, einige nahmen auch ab - allerdings legten über 70 Prozent von ihnen an Gewicht zu. Wie detaillierte Untersuchungen zeigten, handelte es sich dabei tatsächlich nur unwesentlich um Muskelmasse, aber deutlich um Fettgewebe.

Die Forscher vermuten, dass die Frauen, die an Gewicht zugelegt haben, aufgrund des erhöhten Kalorienumsatzes durch den Sport auch mehr Nahrung als üblich zu sich genommen hatten. Entsprechend empfehlen die Wissenschaftler Sportanfängern, nach einem Monat auf die Waage zu gehen, um zu sehen, ob eine Gewichtsreduktion stattgefunden hat. Ist dem nicht so, empfiehlt es sich, Essgewohnheiten umzustellen und mehr Bewegung auch neben dem Sportprogramm in den Alltag zu integrieren. Für die Studie, so geben die Forscher zu bedenken, hatten sie allerdings die Essgewohnheiten der Testpersonen nicht festgehalten.

Auch, wenn die Studie nicht verallgemeinert werden kann, unterstützt sie eine Formel, auf die auch Ernährungswissenschaftler immer wieder hinweisen: um abzunehmen, muss der Körper mehr Kalorien verbrauchen, als ihm zugeführt werden. Sport ist dabei sicherlich hilfreich, aber eine kalorienarme Ernährung ist unerlässlich. Wer also denkt, er könne alles essen, weil er sich regelmäßig bewegt, wird am Ende mit großer Wahrscheinlichkeit sogar zusätzliche Kilos auf der Waage vorfinden.

(ham )
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