Kinder aus "Hartz IV"-Familien Experten warnen vor "verstecktem Hunger" in Deutschland

Fachleute warnen vor Hunger und Fehlernährung in Deutschland. Vor allem Kinder aus armen Familien leiden nach ihren Beobachtungen unter falscher Ernährung. Dies könne zu Wachstumsstörungen und Krankheiten führen.

Risiken bei Kindern in Deutschland
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Foto: AP

"Viele Menschen in Deutschland leiden unter verstecktem Hunger", sagte der Ernährungswissenschaftler Konrad Biesalski von der Universität Hohenheim dem "Tagesspiegel am Sonntag". Speziell Kindern aus Hartz-IV-Familien fehlten häufig wichtige Nährstoffe.

Ursache ist demnach allerdings nicht unbedingt ein Mangel an Nahrungsmitteln, sondern meist einseitige Ernährung entweder aus Finanznot oder Unwissen oder auch aufgrund des zunehmenden Industrialisierungsgrades von Nahrungsmitteln. "Es geht nicht nur darum, satt zu werden, sondern vor allem darum, gesund zu bleiben", sagte Biesalski.

Der Wissenschaftler verwies auf Untersuchungen der Welternährungsorganisation FAO, wonach ein Mangel an Vitaminen und anderen Nährstoffen zu Wachstumsstörungen und Krankheiten führen kann. Dies schade nicht nur den direkt Betroffenen, sondern auch der Gesellschaft, weil die Produktivität sinke und der Bedarf an Sozialleistungen steige. Biesalski kritisierte, dass diese Probleme im Armutsbericht der Bundesregierung zwar erwähnt, von der Regierung aber nicht hinreichend erörtert würden.

(AFP)
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