Studie vergleicht Darmflora Zunahme von Allergien durch Ernährung

Washington (RPO). Was der Mensch zu sich nimmt, beeinflusst maßgeblich die Zusammensetzung der Bakteriengemeinschaften im Magen-Darm-Trakt. Daraus haben Mediziner an der Universität Florenz geschlossen, dass die westliche Ernährung die Zunahme von Allergien begünstigt.

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Foto: ddp

Diese Form der Ernährung schmälere die Mikrobenvielfalt und trage damit zum Anstieg von allergischen und entzündlichen Erkrankungen bei, folgern die Forscher im Fachblatt "PNAS". Demnach sollten Kinder zum Schutz vor Allergien reichlich Ballaststoffe verzehren.

Die Mediziner verglichen bei der Studie insgesamt 29 italienische und afrikanische Kinder miteinander, alle im Alter von einem bis sechs Jahren. Die Afrikaner lebten in einem Dorf in Burkina Faso und ernährten sich hauptsächlich von Getreide, Hülsenfrüchten und Gemüse. Die aus Florenz stammenden Kinder aßen dagegen deutlich mehr Fleisch, Fett und Zucker sowie viel weniger Ballaststoffe.

Die Forscher fanden heraus, dass die italienischen Kinder deutlich mehr Darmmikroben hatten, die mit Übergewicht im Erwachsenenalter einhergehen. Zudem hatten sie weniger Fettsäuren, die vor Entzündungen des Verdauungstraktes schützen. Ferner fehlten wichtige Darmbakterien wie Xylanibacter oder Prevotella fast vollständig.

Die Wissenschaftler führen diese Differenzen hauptsächlich auf die unterschiedliche Ernährung zurück. Andere Faktoren wie Erbanlagen, Klima, Geografie oder Hygiene spielen demnach nur eine untergeordnete Rolle. Denn bei jenen italienischen und afrikanischen Kleinkindern, die noch gestillt wurden, waren die Keimkolonien einander sehr ähnlich.

(Quelle: "Proceedings of the National Academy of Sciences", Online-Vorabveröffentlichung)

(apn/kpl)
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