Britin verlor Auge durch Pilzinfektion Kontaktlinsen: Warum Hygiene so wichtig ist

Düsseldorf · Eine Kontaktlinse soll schuld daran sein, dass eine Frau aus Großbritannien ihr Auge verloren hat. Berichten zufolge sei eine schwere Pilzinfektion über eine Einweglinse auf das Sehorgan gelangt. Wir erklären, wie die richtige Hygiene Augeninfektionen verhindern kann.

Die 42-Jährige ahnte nichts Böses, als sie sich die verunreinigte Eintageslinse einsetzte. "Die Linsen fühlten sich den ganzen Tag unbequem an, als ich sie am Abend herausnehmen wollte, saugte sich die Linke an meinem Auge fest", erzählte die Britin der Zeitung "The Sun". In den folgenden Tagen konnte die Mathelehrerin immer schlechter sehen. Es habe sich eine Eiterblase auf dem Auge gebildet, die schließlich platzte. "Ich hatte unbeschreibliche Schmerzen und wurde im Krankenhaus mit Morphium behandelt", berichtete die Mutter eines 15-jährigen Sohnes. Schuld an dem Vorfall soll eine Pilzinfektion gewesen sein - am Ende muss der Patientin das Auge entfernt werden, um zu verhindern, dass der Erreger sich weiter im Körper ausbreitet.

Hygiene verhindert Infektionen

Das Problem: Werden Kontaktlinsen unsachgemäß verpackt oder nicht regelmäßig gereinigt, können sich schnell Fremdorganismen wie Bakterien, Pilze und Amöben darauf ausbreiten. Im schlimmsten Fall verursachen diese Erreger dann solch schwere Infektionen der Augen.

Das alles kann allerdings durch einfache Hygienemaßnahmen vermieden werden. "Bevor die Linsen in das Auge eingesetzt werden, sollte man sich gründlich die Hände waschen. Es sind nicht nur Bakterien, die über ungewaschene Hände auf die Linse gelangen können, sondern auch Reste von Cremes oder Make-Up. Besonders die Oberflächen weicher Linsen sind nämlich für Cremeablagerungen anfällig", erklärt Dr. Toam Katz, Facharzt für Augenheilkunde.

Morgens und abends sollten die Linsen mit einer speziellen Reinigungslösung gesäubert werden. Leitungswasser ist für die Säuberung nicht geeignet, denn auch darin tummeln sich Mikroorganismen. "Die können sich auf der Kontaktlinse festsetzten und Augeninfektionen verursachen. Außerdem bildet sich durch das regelmäßige Tragen auf der Oberfläche ein sogenannter Biofilm, der aus Fetten uns Eiweißen besteht und einen Nährboden für Bakterien und Keime bietet", so der Augenarzt.

Bakterien auf dem Biofilm

Nur durch die tägliche Reinigung wird der gefährliche Biofilm entfernt. Um weitere Verunreinigungen zu verhindern, sollten die Aufbewahrungsdöschen für die Kontaktlinsen regelmäßig ausgewechselt werden — frische Behälter liegen den meisten Reinigungsprodukten bei.

Die Linsen sollten außerdem auf keinen Fall über Nacht im Auge gelassen werden. "Die Augen bekommen durch die Linse und das geschlossene Augenlid im Schlaf zu wenig Sauerstoff", erklärt Dr. Toam Katz. Das gelte auch für solche Produkte, die speziell für das Tragen über Nacht entwickelt seien.

(anch)
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