Selbsttest Sind Sie farbenblind?
Haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht, wie Menschen mit einer Rot-Grün-Schwäche die Welt wahrnehmen? Sie können die Farben Rot und Grün, in selteneren Fällen auch Blau gar nicht oder nicht in voller Intensität wahr nehmen. Statt dessen nehmen sie – wie in diesem Bild – ausschließlich hellere und dunklere graue Farben wahr. Auf dem nächsten Bild sehen Sie, wie farbenfroh die Punkte eigentlich verteilt sind.
So stellt sich das Bild für einen nicht Farbenblinden dar. Er sieht nicht nur eine Ansammlung verschiedener Graufärbungen, sondern kann Abstufungen der Farben rot und grün erkennen. Wer an dieser Stelle das gleiche oder ein ähnliches Bild wie zuvor sieht, der sollte zum Ausschluss einer rot-Grün-Blindheit den Augenarzt aufsuchen.
Hier ist das Schloss Sanssouci in Potsdam in voller Pracht zu sehen. Allerdings nur für diejenigen, die nicht unter der vollständigen Farbblindheit, auch Achromatopsie genannt, leiden. Sie geht mit einer vollkommenen Farbblindheit einher und wird unter den Farbsehstörungen als einzige als Behinderung eingestuft. Denn die Betroffenen leiden nicht nur unter dem totalen Farbverlust, sondern auch unter weiteren Störungen. Die werden auf dem folgenden Bild deutlich.
So nehmen Menschen mit totaler Farbblindheit die schöne und farbenfrohe Kulisse des Prachtschlosses in Potsdam wahr. Alles verschwimmt in Grau-Tönen. Typisch für die Achromatopsie ist auch eine starke Blendempfindlichkeit der Betroffenen. Aus diesem Grund tragen sie oft Schutzbrillen mit Lichtschutz und sogenannten Kantenfiltern. Diese lassen die Kontraste stärker heraustreten und reduzieren die Blendung. Hilfreich können auch polarisierende Gläser sein sowei das Tragen von Schirmmützen.
Neben der Blendempfindlichkeit können die Betroffenen zudem nur unscharf sehen.
Achromattopsie ist in der Regel angeboren, kann jedoch auch durch spätere Einflüsse wie Unfälle oder Traumata erworben werden. Verantwortlich für die Sehbehinderung sind fehlende Zapfen der Netzhaut, die das Farbsehen normalerweise ermöglichen. Statt dessen sehen diese Menschen ausschließlich durch die sogenannten Stäbchen im Auge, also die Sinneszellen, die normalerweise für das Dämmerungssehen verantwortlich sind.
Achromatopsie ist eine in der Regel genetisch bedingte Erkrankung und wird damit auch weitervererbt.
Mit solchen Farberkennungsgeräten, die vor allem bei Menschen mit vollständiger Blindheit im Alltag zum Einsatz kommen, helfen sich unter anderem auch Personen mit Achromatopsie. Manche können Farben unter die Intensität der Grautöne unterscheiden. Doch nicht alle haben diese Fähigkeit. In diesem Fall hilft zum Beispiel beim täglichen Anziehen und der Auswahl passender Kleidung ein Farberkennungsgerät, das die Farben nennt.
Die Rot-Grün-Farbschwäche kommt von allen Farbblindheiten am häufigsten vor. Man unterscheidet sie nochmals in zwei Formen: Bei manchen Menschen tritt die Grünschwäche auf, die auch Deuteranomalie genannt wird, seltener ist es die Rotschwäche, die auch als Protanomalie bezeichnet wird.
In jeder Ausprägung der Rot-Grün-Schwäche liegt die Ursache für die gestörte Farbwahrnehmung in den Zapfen, also den Sinneszellen der Netzhaut. Bei der Grünschwäche sind die Zapfen beschädigt, die für das Sehen der Farbe Grün verantwortlich sind, bei der Rotschwäche bezieht sich die Störung auf die jeweils anderen Zapfen.
Die Rot-Grün-Schwäche ist eine Farbsehbeeinträchtigung, die vererbt wird. Männer leiden häufiger darunter.
Die Farbschwäche tritt zudem in unterschiedlicher Ausprägung auf. Manchmal werden die Farben Rot und Grün grundsätzlich gesehen. Manchmal aber auch nicht mehr, wenn sie blasser werden, wie auf diesem Bild.
Bei der sogenannten Rot-Grün-Blindheit können Rot- und Grüntöne gar nicht mehr voneinander unterschieden werden. Bei den Betroffenen sind die Zapfen für das Rot- oder Grün-Sehen gar nicht vorhanden. Dies beruht auf einem genetischen Defekt.
Starke Kontraste helfen Menschen mit Sehbehinderungen häufig bei der Wahrnehmung und Orientierung. Während auf der einen Mayonnaisen-Tube eine sehr kleine Schrift verwendet wird und die Kontraste zwischen den Farben gelb, beige und grün nur schwach vorhanden sind, hilft die farblich sehr klar strukturierte Gestaltung im anderen Fall einem sehbehinderten Menschen, das Produkt zu erkennen.
Ebenso wie die Rot-Grünen Sehstörungen gibt es auch eine Störung im Bereich des Rot-Blauen Sehens. Die sogenannten Blauschwäche wird medizinisch auch Tritanomalie genannt. Die Betroffenen leiden nicht unter einer vollkommenen Farbblindheit, in Bezug auf diese beiden Farben, sondern haben lediglich eine Einschränkung bei weniger intensiven Farben. Die Blaublindheit, die medizinisch Tritanopie genannt wird macht es unmöglich beide Farben wahr zu nehmen. Auch in diesem Fall sind genetisch bedingt die Zapfen der Netzhaut beschädigt oder nicht vorhanden. Typisch sind Verwechslungen der Farben Rot und Orange, Blau und Grün, Grüngelb und Grau oder Violett und Hellgelb oder Weiß.
Das eingeschränkte Blau-Gelbsehvermögen ist die häufigste erworbene Farbsehschwäche. Sie tritt zum Beispiel in Zusammenhang mit Augenerkrankungen wie der Makuladegeneration auf.