Kinder besonders gefährdet Bei längerem Reisedurchfall Arzt aufsuchen

Düsseldorf (RPO). Urlauber sollten bei einem länger als fünf Tage dauernden Durchfall stets zum Arzt gehen. Denn ein normaler Reisedurchfall klinge nach drei bis fünf Tagen von allein ab, erklärt das Centrum für Reisemedizin (CRM) in Düsseldorf.

 Kinder und Jugendliche sollten bei Reisedurchfall am besten Zucker-Kochsalz-Lösungen zu sich nehmen.

Kinder und Jugendliche sollten bei Reisedurchfall am besten Zucker-Kochsalz-Lösungen zu sich nehmen.

Foto: tmn, dpa-tmn

Auch wenn Blut oder Schleim im Stuhl zu sehen ist oder Fieber, Erbrechen, Schmerzen oder Kreislaufstörungen auftreten, sollten Reisende einen Arzt aufsuchen.

Besonders Kinder, Schwangere, ältere Menschen und chronisch Kranke sollten sorgfältig auf diese Alarmzeichen achten. Für diese Risikogruppen ist es auch besonders wichtig, viel zu trinken - am besten sogenannte ORS-Lösungen, die Zucker, Salz und Kalium enthalten. Denn der Verlust von Flüssigkeit und Mineralstoffen kann bei ihnen zu Kreislaufkollaps und Nierenversagen führen, warnt das CRM.

ORS-Lösungen sind in der Regel auch im Ausland in der Apotheke erhältlich. Alternativ können Reisende sich ihre eigene Lösung mischen. Dazu verquirlen sie in einem Liter Trinkwasser acht Teelöffel Zucker, einen Teelöffel Kochsalz sowie einen zu drei Vierteln gefüllten Teelöffel Backpulver und gießen etwas Fruchtsaft dazu. Dazu wird empfohlen, ein bis zwei Bananen zu essen.

Durchfallstopper mit dem Wirkstoff Loperamid nehmen Reisende besser nur, wenn sie zum Beispiel längere Busfahrten überstehen müssen. Denn grundsätzlich sei Durchfall eine Abwehrreaktion des Körpers, um schädliche Keime loszuwerden, erklärt Tomas Jelinek vom CRM.

Wenn der Darm mit Loperamid verstopft wird, könnten sich die Keime dort weiter vermehren. Loperamid bekämpfe also nur die Symptome, nicht aber die Ursache.

Reisedurchfall ist die mit Abstand wichtigste Erkrankung im Urlaub. Je nach Region leiden 10 bis 80 Prozent der Reisenden darunter. Besonders in Mittel- und Südamerika, in Asien und Afrika sowie auf Kreuzfahrtschiffen ist die Gefahr groß, sich zu infizieren.

Zur Vorbeugung sollten Urlauber unterwegs rohe, ungeschälte Früchte, Gemüse und Salate, offene Säfte und Eiscreme meiden. Auch von nicht durchgegarten Fleisch- und Fischgerichten sowie Essen von Straßenständen lassen sie in südlichen Ländern besser die Finger. Das CRM rät außerdem, Wasser nur abgepackt zu kaufen oder vor dem Trinken abzukochen sowie vor dem Essen gründlich die Hände zu waschen.

(tmn/chk)
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