Volkskrankheit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ohne Medikamente behandeln

Düsseldorf · Kopfschmerzen, Schwindel, Herzrasen - Etwa jeder zweite Deutsche leidet an Herz-Kreislauf-Problemen. Von den über 50-Jährigen sind es sogar drei Viertel. Gemeinsam mit der Sporthochschule Köln zeigen wir in Videos, was gegen das Volksleiden hilft.

 Fast jeder zweite Deutsche leidet unter einer Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems.

Fast jeder zweite Deutsche leidet unter einer Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems.

Foto: Shutterstock.com/ Goodluz

Die Zahl der Störungen, die an Herz und Kreislauf auftreten können, ist groß. Eines der häufigsten Probleme ist der Bluthochdruck. Aber auch Herzrhythmusstörungen und Durchblutungsprobleme des Herzens plagen viele Menschen.

Professor Dr. Hans-Georg Predel ist Leiter des Instituts für Kreislaufforschung und Sportmedizin an der Universität Köln. Im Video-Interview erklärt er, wer besonders gefährdet ist, an einer Herz-Kreislauf-Störung zu erkranken. Und welche Maßnahmen, außer Medikamente, von den Kassen übernommen werden:

Medikamentös werden diese Konditionen sehr unterschiedlich behandelt. So erhalten Bluthochdruckpatienten etwa meist Betablocker. Kreislaufpatienten dagegen, werden auch oft Mittel auf pflanzlicher Basis, wie etwa Korodin, empfohlen.

Abgesehen davon, dass viele Patienten eine große Abneigung gegen Medikamente und ihre Nebenwirkungen verspüren, vergessen viele von ihnen auch schlicht, ihre Tabletten regelmäßig einzunehmen.

In der Folge suchen viele nach alternativen Wegen, um ihr Herz-Kreislauf-System zu stabilisieren oder Erkrankungen vorzubeugen. Und die gibt es.

Das einfachste und wichtigste Mittel, da sind sich die Experten einig, ist Sport. Er ist sowohl sehr wirksam in der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen als auch darin, sie zu therapieren. Allerdings sollten Interessierte verschiedene Aspekte beachten:

- Wer Vorerkrankungen hat, sollte ein Sportprogramm unbedingt mit seinem Arzt absprechen

- Herz-Kreislauf-Patienten dürfen sich keinesfalls überanstrengen

- Zu viel oder falsch ausgeführter Sport kann eigentlich gesunde Menschen krank machen. Aus diesem Grund sollte ein intensives Sportprogramm zur Vorbeugung ebenfalls ärztlich abgesegnet werden.

Ein einfaches Trainingsbeispiel, das Betroffene jeden Alters leicht zuhause durchführen können, sehen Sie in diesem Video:

Wie die europäische Leitlinie zur Behandlung von Bluthochdruck bemerkt, wirken sich außerdem bereits 30 Minuten Laufen, Joggen, Radfahren an fünf bis sieben Tagen pro Woche positiv auf den Gesundheitszustand von Betroffenen aus.

Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Ursachensuche von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist alltäglicher Stress. Egal, ob beruflich oder zuhause, Menschen, die sich quasi täglich negativem Stress ausgesetzt fühlen, haben auch ein höheres Risiko an Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen zu erkranken.

Neben dem sportlichen Ausgleich sind deshalb auch mentale Auszeiten wichtig. Tägliche Momente also, in denen Entspannung und geistige Ruhe im Vordergrund stehen — anders ausgedrückt eine Art Meditation. Wie die Amerikanische Herzgesellschaft berichtet, muss es sich dabei nicht um typische buddhistische Methoden handeln.

Möglich ist auch, für 15 Minuten ruhige, angenehme Musik zu hören, oder einen besinnlichen Spaziergang durchs Grüne zu machen. Wichtig ist, dass die Adrenalinpumpe im Körper herunterregelt, und stattdessen mehr Entspannung und Achtsamkeit für sich selbst möglich werden.

Auch der tägliche Konsum von Lebens- und Genussmitteln spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Behandlung von Herz-Kreislauf-Problemen. Deutliche Risikofaktoren sind Rauchen und der Konsum von Alkohol.

Umgedreht gibt es Ernährungsweisen, die das Herz-Kreislauf-System positiv beeinflussen. Vor allem die mediterrane Ernährung hat sich bewährt: Viel Fisch, viel Gemüse, gutes Olivenöl und nur wenig Fleisch bieten eine günstige Kombination, um langfristig gesünder zu bleiben. Gesunde Fette wie Omega-3-Fettsäuren, die vor allem in Fisch vorkommen, schützen bei dieser Diät die Gefäße.

Gerade für Betroffene und Risikopatienten eignet sich zudem eine vegetarische Ernährung. Verschiedene Studien weisen auf die negativen Auswirkungen von (rotem) Fleisch auf das Herz hin.

(ham )
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