Fotos Borderline-Störung
Etwa sechs Prozent der Jugendlichen sind von einer Borderline-Störung betroffen. Hier erfahren Sie mehr über die schwere Erkrankung.
Etwa sechs Prozent der Jugendlichen sind von einer Borderline-Störung betroffen. Hier erfahren Sie mehr über die schwere Erkrankung.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN)
Beginn in der Pubertät
Die Borderline-Störung beginnt in der Regel in der Pubertät. Betroffene leiden unter intensiven Gefühlsschwankungen, schweren Störungen des Selbstwertgefühls sowie unter Schwierigkeiten, Beziehungen einzugehen. Typisch sind chronische Selbstverletzungen, Suizidversuche und Essstörungen.
Verwechslungsgefahr mit anderen Krankheiten
Häufig bleibt die Krankheit unerkannt, weil das impulsive Verhalten, das nicht selten mit exzessivem Alkohol- und Drogenkonsum einhergeht, oft fälschlicherweise als Triebhaftigkeit und Charakterschwäche angesehen wird.
Genetische Veranlagung
Die hemmenden Verbindungen zwischen den vorderen Hirnarealen und den Zentren der emotionalen Verarbeitung funktionieren nicht. Bisweilen sind die Emotionen so stark, dass die Realität nicht mehr oder nur noch im Nebel wahrgenommen wird. Betroffene berichten davon, sich in diesen Situationen außerhalb des eigenen Körpers zu wähnen.
Störung in der kindlichen Entwicklung
Neben einer genetischen Veranlagung liegen die Ursachen für die Erkrankung meist in Störungen der kindlichen Entwicklung. Über 60 Prozent der Borderliner berichten über schweren sexuellen Missbrauch in der Kindheit - insbesondere in der engeren Familie.
Abschwächung erst ab 40. Lebensjahr
Die meisten der Betroffenen haben Schwierigkeiten, ihre Schul- und Berufsausbildung abzuschließen. Viele verbringen Jahre in psychiatrischen Kliniken. Nach Expertenangaben nimmt die Intensität der Störung erst um das 40. Lebensjahr ab.
Nachholbedarf bei Therapien
Nur einer von 1000 Betroffenen erhält eine wirksame Behandlung. Zwar hat die Therapie hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Studien haben die Wirksamkeit einer besonderen Verhaltenstherapie nachgewiesen. Der Nachholbedarf vor allem bei der ambulanten Therapie ist aber nach wie vor groß.
Borderline: Bis zur Selbstzerstörung