Fotos Damit muss auch Frau zum Urologen
Urologen werden fälschlicher Weise oft für die Gynäkologen der Männer gehalten. In Wirklichkeit behandeln sie aber beide Geschlechter in allen Krankheiten rund um harnführende und harnableitende Organe. Damit sollten auch Frauen zum "Männerarzt":
Infekte an Harnwegen und Blase
Alle Erkrankungen der Harnblase gehören in die Hände eines Urologen. Bei Frauen sind das häufig Harnwegsinfekte wie eine Blasenentzündung. Sie tritt beim weiblichen Geschlecht sogar aufgrund der anderen Anatomie deutlich häufiger auf als beim Mann.
Daran erkennen Sie eine Blasenentzündung
Beim wasserlassen spüren Sie ein Brennen. Kaum vom stillen Örtchen zurück, haben Sie das Gefühl schon wieder hin zu müssen. Begleitet wird der ständige Harndrang von furchtbar starken Schmerzen im Unterbauch.
Urologen machen den feinen Unterschied
Männer wie Frauen können sich Infektionen der oberen oder unteren Harnwege zuziehen. Zu den unteren Harnwegen zählen Harnröhre und Blase. Bei Infekten der oberen Harnwege sind Nierenbecken und Harnleiter betroffen.
Ab zum Urologen
Bei aller Scham und Schau: Schon die ersten Anzeichen eines Harnwegsinfekts sollten Sie ernst nehmen und zum Arzt gehen. Denn meist sind es Darmbakterien, die diesen auslösen und sich von dort aus auf weitere Organe – wie die Blase und Niere – ausbreiten. Wer schnell ist, kann der schmerzhaften Blasenentzündung entgehen. Ist die Entzündung einmal manifest, kann der Arzt sie meist nur noch antibiotisch und mit schmerzlösenden Medikamenten behandeln.
So beugen Sie vor
Wer viel tinkt, der spült mögliche Keime schnell aus der Blase. Die Erreger haben so keine Chance.
Bei Harndrang sollte man zudem gleich die Toilette besuchen und nicht lange abwarten. Sonst haben es Bakterien im Harn leicht. Sie steigen durch die Harnröhre auf und lösen dann eine Blasenentzündung aus.
Blasenkrebs
Die Selbsterkennung von Blasenkrebs ist äußerst schwierig, denn er macht keine spezifischen Beschwerden. Der Urologe hingegen kann bei familiärer Vorbelastung schon erste Anzeichen richtig deuten. Dazu zählen Probleme beim Wasserlassen, erhöhter Harndrang oder Verfärbungen des Urins.
Mit Tastuntersuchungen, Ultraschall und Blasenspiegelung kann der Facharzt Klarheit schaffen.
Nierensteine
Oft entstehen Nierensteine ernährungsbedingt. Im Urin gelöste Salze lagern sich zunächst als einzelne kristalline Verbindungen in den Nieren ab. Mit der Zeit klumpen sie immer weiter aneinander und bilden so Steine aus.
Viele Nierensteine bleiben unentdeckt und machen erst Probleme, wenn sie den Weg zum Harnleiter verstopfen oder in diesem festsitzen.
Daran erkennen Sie Nierensteine
Die Nieren bilden Urin, der aber durch einen Verschluss des Harnleiters nicht abfließen kann. Dadurch staut sich der Urin in der Niere. Neben kollikartigen Schmerzen leiden Betroffene häufig an Übelkeit und Erbrechen.
So hilft der Urologe
Je nach Größe und Lokalisation des Steins kommen entweder das Zertrümmern des Steins oder ein operativer Eingriff in Frage.
Zysten der Niere
Zysten sind meist mit Flüssigkeit gefüllt Hohlräume, die sich an verschiedenen Organen, auch der Niere bilden können. Meist verursachen sie keine Beschwerden und bleiben unbehandelt. Werden sie jedoch zu groß, müssen sie regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls punktiert werden.
Eine besondere Form stellt die erblich bedingte Zysten-Niere dar. Die Betroffenen leiden an Druckschmerz und müssen streng überwacht werden, da die zunehmende Bildung neuer Zysten zu einer Zerstörung des gesunden Nierengewebes führen kann.
Nierenkrebs
Durch bösartige Zellveränderungen in den Nieren können sich auch in diesem Organ Tumore bilden. Das Nierenzellenkarzinom ist dabei mit 85 Prozent die häufigste Form von Nierenkrebs.
Anzeichen für Nierenkrebs
Schmerzen im Rückenbereich können ein erstes Warnsignal für Nierenkrebs sein. Meist weist der Harn Blutspuren auf, der Blutdruck verändert sich. Betroffene sind häufog abgeschlagen und verlieren an Gewicht.
Nierenbeckenentzündung
Meist geht eine Nierenbeckenentzündung aus einer nicht rechtzeitig behandelten Harnwegsinfektion hervor. Die Bakterien steigen in dem Fall aus den Harnwegen und der Blase weiterbis hin zum Nierenbecken auf. Frauen sind aufgrund ihrer Anatomie zwei bis drei Mal häufiger betroffen als Männer. Unbehandelt führt sie zu Nierenversagen.
Daran erkennen Sie eine Nierenbeckenentzündung
Fieber und Schüttelfrost in Kombination mit Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen ähneln symptomatisch einer Harnwegsentzündung. Ein Urologe kann zweifelsfrei feststellen, um welche Ausprägung es sich handelt.
So hilft der Urologe
Mittels Blut- und Urinuntersuchung kann der Urologe die Diagnose stellen. Ergänzt werden diese Maßnahmen meist durch eine Ultraschalluntersuchung. Neben körperlicher Schonung und reichlicher Flüssigkeitszufuhr ist meist ein Antibiotikum erforderlich.