Prävention Mit diesem Fünf-Punkte-Plan senken Sie das Alzheimer-Risiko

Düsseldorf · Viele Menschen haben Angst vor Alzheimer. Denn es gibt keine Medikamente, die diese Krankheit stoppen könnten. Mit fünf einfachen Maßnahmen aber können Sie Ihr Erkrankungsrisiko senken.

Der Alzheimer-Selbsttest
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Foto: Shutterstock/John Gomez

Viele Menschen haben Angst vor Alzheimer. Denn es gibt keine Medikamente, die diese Krankheit stoppen könnten. Mit fünf einfachen Maßnahmen aber können Sie Ihr Erkrankungsrisiko senken.

Alzheimer ist die häufigste Form von Demenz. Rund 1,5 Millionen Menschen in Deutschland sind davon betroffen. Werden in Zukunft nicht bahnbrechende Medikamente entwickelt, wird sich diese Zahl bis zum Jahr 2030 sogar verdoppeln, sagen die Experten.

Die Wahrscheinlichkeit selbst daran zu erkranken, ist nicht gering. Schon jetzt trifft es laut Berechnungen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft jeden Dritten in Deutschland.

Mit Medikamenten kann man das Fortschreiten der Erkrankung bislang lediglich um ein bis anderthalb Jahre verlangsamen. Das macht es umso drängender, den Fokus auf Präventionsmaßnahmen zu richten.

Die gute Nachricht: Mit einfachen Maßnahmen kann man viel für den Schutz des Gehirns tun. Demenzforscher der Universität Leipzig haben berechnet, dass sich hierzulande rund 30 Prozent der Alzheimerfälle vermeiden ließen, wenn man die fünf folgenden Punkte beherzigen würde:

  1. Bleiben sie körperlich fit
  2. Den höchsten Einfluss auf das Alzheimerrisiko hat Bewegung. Denn wer aktiv ist, kurbelt die Durchblutung an und sorgt für eine optimale Nährstoffversorgung aller Zellen. Das ist nicht nur ein Joker für die Immunabwehr, sondern für alle Organe — so auch das Gehirn. Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. empfiehlt darum, sich mindestens zwanzig Minuten am Tag und insgesamt mindestens zweieinhalb Stunden in der Woche zu bewegen. Schon Gartenarbeit schlägt sich positiv auf dem Bewegungskonto nieder. Moderate Anstrengung, wie etwa beim Treppensteigen oder Radfahren, reicht. Die Belohnung: Mehr Fitness baut in jungen Jahren vielen Volkskrankheiten wie Übergewicht und Kreislauferkrankungen vor und beschert im Alter bis zu 50 Prozent weniger geistige Leistungseinschränkung, sagt die Deutsche Alzheimer Gesellschaft.
  3. Tun Sie etwas für die geistige Beweglichkeit
  4. Das Gehirn baut im Alter sowieso ab — das ist eine gängige Annahme. Heute weiß man jedoch, dass das nicht richtig ist. "Wir sind bis ins hohe Alter lernfähig. Darum spricht man von einem plastischen Gehirn. Je mehr Sie sich fordern, desto mehr bilden sich neue Synapsen", sagt Valentina Tesky-Ibeli von der Universität Frankfurt.
  5. Wichtig ist dabei die aktive Beschäftigung. Sich passiv vor den Fernseher zu setzen, steht mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Gedächtnisstörungen in Zusammenhang. Als Hirnfutter hingegen zählen Lesen, Spiele wie Rommé, Canasta, Schach oder Backgammon. Auch das Erlernen und Sprechen von Fremdsprachen hält die Denkzentrale frisch, ebenso wie kreative Aktivitäten, Musizieren oder Hobbys, denen man auch im Alter treu bleibt. Im Doppelpack mit körperlicher Aktivität ist geistige Beschäftigung ein unschlagbares Powerpack gegen die degenerative Erkrankung. Studien weisen darauf hin, dass sie das Nervenwachstum stimulieren und dem Abbau entgegenwirken.
  6. Essen Sie nicht irgendwas
  7. "Menschen, die sich bewusst ernähren, erkranken seltener an Alzheimer”, sagt Gunter Eckert, Leiter des Instituts für Ernährungswissenschaften an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Er geht seit vielen Jahren der Frage nach, wie man mit Ernährung Einfluss auf Demenz nehmen kann. Seine Empfehlung: Ernähren Sie sich mediterran mit viel Gemüse, Obst, Olivenöl und Nüssen, wenig rotem Fleisch, dafür aber viel Fisch. Aus epidemiologischen Studien weiß man, dass vor allem ungesättigte Omega-3-Fettsäuren und Polyphenole, wie sie in Obst und Gemüse vorkommen, positive Effekte bei der Vorbeugung von Alzheimer haben. Wissenschaftlich belegt ist zudem die schützende Wirkung von Koffein.
  8. Wenn Sie mehr über Alzheimer-Prävention durch Ernährung wissen möchten, lesen Sie hier weiter.
  9. Soziale Kontakte
  10. Sich mit anderen zu treffen, macht nicht nur weniger einsam, sondern fordert das Gehirn: Sich auf die Stimmung anderer einzustellen, Mimik und Tonfall zu deuten, sich in Diskussionen auszustauschen — all das fordert das Lang- und das Kurzzeitgedächtnis.
  11. Achten Sie auf diese Risikofaktoren
  12. Bluthochdruck, starkes Übergewicht, Diabetes und Depressionen — all diese Erkrankungen stehen in Zusammenhang mit späteren Demenzerkrankungen und sollten nicht nur aus diesem Grund konsequent behandelt werden. Regelmäßige Check-ups beim Arzt schließen aus, dass der Blutdruck oder die Cholesterinwerte unbemerkt in die Höhe klettern.
(wat)
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