Zum Tag der Kinderhospizarbeit Diese Unterstützung gibt es für Sterbenskranke in Deutschland

Bonn/Berlin · Der letzte Weg ist für Sterbenskranke ein ganz besonderer Abschnitt. In Deutschland gibt es verschiedene Einrichtungen, die Betroffene dabei unterstützen sollen. Sie unterscheiden sich in der Art der Betreuung und der Finanzierung. Eine Übersicht.

 Ein Teddy liegt im thüringischen Tambach-Dietharz neben dem Kopfkissen in einem Bett im Kinderhospiz.

Ein Teddy liegt im thüringischen Tambach-Dietharz neben dem Kopfkissen in einem Bett im Kinderhospiz.

Foto: dpa

Palliativstationen: Dabei handelt es sich um Fachabteilungen eines Krankenhauses. Ärzte, Pflegende und Therapeuten mit Kenntnissen und Erfahrung in Palliative Care und Palliativmedizin arbeiten hier Hand in Hand, um Krisensituationen bei unheilbar Kranken zu bewältigen. Ziel ist, Beschwerden zu lindern und die Situation der schwerkranken Menschen so zu verbessern, dass sie wieder entlassen werden können.

Stationäre Hospize: Sie sind Einrichtungen, die von speziell in Palliative Care ausgebildeten Pflegekräften geleitet werden. In Zusammenarbeit mit freiwilligen Helfern und niedergelassenen Ärzten pflegen und behandeln sie Menschen, deren Lebenserwartung nur noch Wochen beträgt und die unter Beschwerden leiden, die sich weder zu Hause noch in einem Pflegeheim lindern lassen. Der größte Kostenanteil wird von Kranken- und Pflegekassen übernommen. Das Hospiz selbst hat einen Teil der Kosten zu tragen. Das erste stationäre Hospiz in Deutschland wurde 1986 in Aachen eröffnet.

Ambulante Hospizdienste: Sie werden wesentlich von freiwilligen Helfern getragen, die geschult werden, Supervision erhalten und von hauptamtlichen Kräften koordiniert werden. Ziel ist eine intensive psychosoziale Begleitung Betroffener und ihres Umfelds. Die Begleitung findet zu Hause, im Krankenhaus oder im Pflegeheim statt. Im Bedarfsfall schalten die Hospizdienste Hilfe für eine Palliative-Care-Betreuung ein.

Die Allgemeine Ambulante Palliativversorgung: Sterbenskranke sollen die Möglichkeit haben, ihre letzten Lebenstage in häuslicher Umgebung zu verbringen. Ihre Versorgung und Begleitung erfolgt durch Haus- und Fachärzte und ambulante Pflegedienste, die eine palliativmedizinische Fortbildung absolviert und erweiterte Kenntnisse im Palliativbereich haben.

Die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV): Ziel ist es, dass auch Patienten, die einer besonders aufwendigen Versorgung bedürfen, in ihrer vertrauten Umgebung zu Hause oder in einem Heim bleiben können. Wissenschaftlichen Schätzungen zufolge benötigen 15-20 Prozent der Palliativpatienten eine solche spezialisierte Betreuung. Seit 2007 haben betroffene Versicherte einen Anspruch auf diese Leistung, die von den Kassen finanziert wird. Dazu wird bundesweit ein Netz von Palliative-Care-Teams aus speziell geschulten Ärzten, Krankenschwestern und Fachkräften aufgebaut. In der Regel soll ein solches Team aus acht Kräften bestehen und 250.000 Einwohner versorgen. Das würde bundesweit 330 SAPV-Teams bedeuten. Diese Zahl ist noch nicht erreicht.

(KNA)
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