Diabetes Typ 2 immer häufiger Das weist bei Kindern auf Diabetes hin

Düsseldorf (RPO). Immer mehr Kinder leiden am nicht insulinabhängigen Diabetes, der früher fast ausschließlich bei älteren Erwachsenen vorkam. Wissenschaftler vermuten als Grund die steigende Zahl an übergewichtigen Kindern. Das sind die Symptome, die bei Kindern auf eine Diabeteserkrankung hindeuten können.

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Foto: Franz-H. Busch jun.

Düsseldorf (RPO). Immer mehr Kinder leiden am nicht insulinabhängigen Diabetes, der früher fast ausschließlich bei älteren Erwachsenen vorkam. Wissenschaftler vermuten als Grund die steigende Zahl an übergewichtigen Kindern. Das sind die Symptome, die bei Kindern auf eine Diabeteserkrankung hindeuten können.

Leidet ein Kind unter übermäßigem Durst, häufigem Wasserlassen — insbesondere in der Nacht — Gewichtsverlust, Müdigkeit und häufigen Pilzerkrankungen, können dies Hinweise auf die Entwicklung einer Zuckerkrankheit sein.

"Diese Symptome können sowohl beim Diabetes Typ 2, der früher fast nur bei älteren Erwachsenen vorkam, als auch beim Diabetes vom Typ 1, der häufig im Kinder- und Jugendalter beginnt, auftreten. Krämpfe, Verstopfung, verschwommenes Sehen und wiederholte Hautinfektionen können insbesondere Diabetes Typ 1 ankündigen", erklärt Dr. Monika Niehaus, Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Thüringen.

Diabetes Typ 1 ist mittlerweile die häufigste Stoffwechselkrankheit bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Bei kleinen Kindern ist die Zahl der Neuerkrankungen in den letzten Jahren besonders stark angestiegen. In den letzten 20 Jahren erhöhte sich der Prozentsatz von Neuerkrankungen bei Kindern unter vier Jahren von 2,5 Prozent auf 6,2 Prozent. In Deutschland sind 25.000 Heranwachsende unter 20 Jahren von Diabetes Typ 1 betroffen. Auch die Zahl der Diabetes Typ 2 Erkrankungen hat sich in den letzten zehn Jahren bei Jugendlichen mehr als verdoppelt — vermutlich unter anderem aufgrund zunehmender Fehlernährung und einem steigenden Anteil übergewichtiger Kinder.

"Eine rechtzeitige Erkennung des Diabetes ist sehr wichtig, da sich ohne Insulinbehandlung eine lebensbedrohliche Ketoazidose (Blutübersäuerung) mit Austrocknung, vertiefter Atmung, Erbrechen und Bewusstlosigkeit entwickeln kann, die umgehend im Krankenhaus behandelt werden muss", warnt Dr. Niehaus. Laut dem "Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2011" erkrankten die meisten Kinder zwischen dem 10. und 15. Lebensjahr, ein Drittel der kleinen Patienten erkrankte zwischen dem fünften und zehnten Lebensjahr erstmals an Diabetes Typ 1, etwa 19 Prozent der Patienten mit etwa fünf Jahren und jeder Zehnte entwickelte die Krankheit zwischen dem 15. und 18. Lebensjahr.

(BVKJ/wat)
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