Richtige Pflege Die häufigsten Fehler beim Zähneputzen
Düsseldorf (RPO). Ein schönes Lächeln kann Türen öffnen. Die richtige Mundhygiene lässt Zähne strahlen und erhält sie gesund. Was aber umfasst eine gute Zahn- und Mundhygiene? Reicht das bloße Zähneputzen oder muss es auch immer gleich Zahnseide sein?
75 Prozent der Deutschen putzen ihre Zähne weniger als zwei Mal und deutlich weniger als 90 Sekunden. Allerdings ist damit nur eines erreicht: Das Gewissen ist beruhigt. Die Zähne allerdings und auch das Zahnfleisch haben damit nicht die Pflege bekommen, die sie benötigen. Das belegt: Im stressigen Arbeitstag kommt die Zahnpflege leicht zu kurz. Nicht jeder kann sich dafür begeistern, sich mit der Zahnbürste auf die Firmentoilette zu verkrümeln. Obwohl das Zähneputzen zu den alltäglichsten Dingen gehört, läuft doch einiges falsch dabei.
Gründlichkeit geht vor Häufigkeit
Dreimal täglich mindestens drei Minuten so lautete die Putzempfehlung, die auch heute noch vielen in den Köpfen ist. Doch ganz so dogmatisch sehen das die Zahnmediziner nicht mehr. "Heute ist man abgerückt von dieser Empfehlung, denn es ist besser einmal am Tag wirklich ganz gründlich die Zähne und Zahnzwischenräume zu reinigen, als dreimal am Tag schlecht", erklärt Dr. Michael Hohaus, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Zahn,-Mund,-Kieferheilkunde.
Es gibt viele Hilfen bei der Zahnpflege, die individuell die Mund- und Zahnhygiene ergänzen: Zahnseide, Zahnzwischenraumbürsten, Mundspülungen, Mundduschen, Zahnpflegekaugummis und Co. Sie alle können helfen, zur richtigen Zeit das richtige für die Zähne zu tun. Wer gerade erst zu Mittag gegessen hat und gleich wieder im Meeting sitzen muss, der kann sich zwischen durch auch mal mit einer fluoridierenden Mundspülung helfen oder einem zuckerfreien Zahnpflegekaugummi. Die Mundduschen befreien zumindest oberflächlich die Zähne von Verunreinigungen, das Zahnpflegekaugummi regt vor allem die Speichelproduktion an. Im Speichel sind viele Mineralstoffe, die den Zahn härten und schädliche Säuren verdünnen.
Zahnzwischenräume täglich
Wer seine Zähne gründlich reinigen will, der braucht als Grundausstattung neben Zahnbürste und Zahnpasta auch noch etwas für die Zahnzwischenräume. Hier empfiehlt der Fachmann täglich Zahnseide oder Zwischenraumbürstchen zu verwenden, denn nur mit ihnen kommt man wirklich in die Lücken. Mundduschen sind da eher nicht geeignet. Sie spülen nur grobe Verunreinigungen heraus, reinigen aber nicht.
Zahnbürsten gibt es in den unterschiedlichsten Formen. Weiche, mittlere und harte Borsten, kurze und lange, unterschiedliche Borstenstellungen. Hinzu kommen diverse Modelle auf dem Markt der Elektrozahnbürsten, solche mit rotierenden oder oszillierenden Bürstenbewegungen und Schallzahnbürsten, bei denen der Borstenkopf mit 30.000 bis 40.000 Bewegungen in der Minute rund zehn mal schneller als bei einer normalen elektrischen Bürste ist.
Wer eine High-Tech-Schall-Bürste kauft, der muss oft tiefer ins Portemonnaie greifen. Versprochen werden vor allem Rauchern besser und leichter gereinigte Zähne. Allerdings stellt ein Test der Universitätsklinik Ulm heraus, dass die getesteten Modelle alle deutliche Mängel haben, die den hohen Preis nicht rechtfertigen. Hingegen gibt es auch Studien wie die des Prophylaxe-Zentrums in Zürich. Der dortige Klinikleiter Prof. Dr. Ulrich P. Saxer hat herausgefunden, dass die Generation der Schallzahnbürsten schonender reinigen.
Längeres Putzen mit der Elektrischen
"Handzahnbürsten reinigen bei der richtigen Technik genauso gut wie elektrische Zahnbürsten", erklärt der Düsseldorfer Zahnarzt Dr. Michael Hohaus. Allerdings muss man die richtige Technik erst einmal beherrschen. Den typischen "Schrubbern" rät er eher zum elektrischen Modell. Damit allerdings muss man für dasselbe Putzergebnis länger putzen. Als Handbürste empfiehlt er eine hochwertige Zahnbürste mittlerer Stärke mit einem planen, glatten Borstenfeld. Weiche Auflagerungen auf den Zähnen, gehen mit jeder Bürste weg", sagt er. Wirkliche Verfärbungen kann nur der Zahnarzt durch Bleichen beseitigen.
