Pfegebedürftig Diese Roboter sollen die Pflege revolutionieren
Hilfsroboter, die körperliche Zuwendung geben, Verlorenes Wiederfinden oder Hilfe holen. Wir zeigen, wie die rollende Nachtschwester der Zukunft in Pflegeheimen und Krankenhäusern aussieht.: "Henry" ist Teil des europäischen Forschungsprojekts STRANDS der Technischen Universität Wien. Er soll Menschen, die körperlich eingeschränkt sind, zur Hand gehen, sie unterhalten und mit ihnen spielen. Mit 3D-Kameras und einem Scanner erforscht er seine Umgebung. Weil er lernfähig ist, kann er auch Veränderungen erkennen und darauf reagieren: beispielsweise Gegenstände, die zu einem Sturz führen können, vom Boden aufheben.
Seinen Testlauf hatte Henry unter anderem in einem Wiener Altenheim. Dort fuhr er Zwölf-Stunden-Schichten, in denen er auch auf die Sicherheit der Bewohner achtete. So ruft der Roboter "Stopp", wenn Bewohner im Rollstuhl auf eine Treppe zurollen.
Roboter-Robbe Paro hat flauschiges Fell, Kulleraugen und ein Stupsnäschen und soll mit seinem kindlichen Aussehen Emotionen wecken. Der anfänglich hart umstrittene Kuschelroboter kommt inzwischen in verschiedenen Pflegeeinrichtungen zum Einsatz.Studien bescheinigen der Maschinen-Robbe im Einsatz bei Demenzkranken positive Wirkung: die Senioren entspannten sich und begannen mit dem Robo-Tier zu reden.
Aus der Therapie mit Tieren kennt man die beruhigende Wirkung, die auch Robbe Paro zugeschrieben wird. Der Einsatz echter Tiere jedoch ist aufwendig. Er erfordert langjähriges Training und kann Fragen der Hygiene und Sicherheit aufwerfen. Ein weiterer Vorteil der Roboter-Robbe: Sie ist rund um die Uhr verfügbar und braucht zum Aufladen nur kurze Pausen.
Care-O-bot heißt der Roboter, den das Fraunhofer-Institut für den Einsatz in der Pflege aber auch in anderen Bereichen des Lebens entwickelt hat. Er dient als Gehhilfe, kann Blumen gießen, den Tisch decken oder die täglichen Medikamente holen. Zukunftsmusik ist der Einsatz in der Krankenpflege. Hier, so die Idee, soll der Roboter Patientendaten speichern und wie auf dem Bild zu sehen in Verbindung mit medizinischen Geräten auch ermitteln.
Ein Prototyp des vom Fraunhofer-Instituts IPA entwickelten intelligenten Pflegewagens. Er soll Pflegekräfte im Alltag unterstützen, kommt auf Anforderung, hält Pflegematerial vorrätig und dokumentiert den Verbrauch.
Hospi heißt der Klinikhelfer, den das Technologieunternehmen Panasonic entwickelt hat. Besonders an diesem System: damit sich der Bot orientieren kann, benötigt er keine elektronischen Orientierungshelfer an den Wänden oder der Decke, wie andere Systeme sie brauchen. Er bewegt sich vollkommen autonom und reagiert auf Veränderungen in der Umgebung. So werden Kollisionen vermieden.
Er wird zur Unterstützung des Klinikpersonals genutzt und bringt Ärzten die Krankenakten der Patienten, kann aber auch medizinische Proben ins Labor bringen und theoretisch Medikamente an die Patienten verteilen.
Im Januar 2017 eroberte sich Hospi testweise zwei neue Betätigungsfelder: Panasonic testet auf dem Narita Airport in Tokio sowie im Hotelbetrieb. Er springt als Kellner ein und räumt schmutziges Geschirr weg, serviert bestellte Getränke oder beantwortet einfache Fragen und begrüßt die Gäste.
Hobbit – eine Entwicklung der Technischen Hochschule Wien – war schon in Altenheimen und Seniorenwohnungen im Testeinsatz. Hobbit ist ein Assistenzsystem für kranke oder gebrechliche Menschen. Der Roboter funktioniert als Gedächtnisstütze und erinnert an die Einnahme von Medikamenten, informiert über Nachrichten oder das Wetter oder hebt Dinge vom Boden auf.
Im Falle eines Sturzes oder Kollaps soll das Assistenzsystem Hobbit den Betroffenen ansprechen und wenn nötig Hilfe rufen. Außerdem kann er von sich aus in Interaktion mit den Senioren treten, sie nach dem Befinden fragen oder leichte Gymnastikübungen mit ihnen machen, die auf dem Display gezeigt werden.
Betty ist die Schwester des Pflegeroboters Henry. Sie kommt in Büros zum Einsatz und kann beispielsweise erkennen, wer auch außerhalb der Arbeitszeit im Büro ist, ob Feuerschutztüren offen stehen, wie die Umgebungstemperatur ist und wie laut es ist.
Wie Henry wurde auch Betty von der Universität Birmingham entwickelt. Sie ist Teil eines 7,2 Millionen teuren, von der EU geförderten Projekts, in dem Roboter lernen, intelligent und unabhängig in realen Umwelten zu handeln.