Diese Tropen-Krankheiten drohen Deutschland

West-Nil-Fieber
Wild lebende Vögel übertragen das Virus. Infektionen treten auch bei Säugetieren auf, vor allem bei Pferden, aber auch bei Katzen. Experten rechnen mit einer Einschleppung durch Zugvögel. Denkbar ist auch der Übertragungsweg über Stechmücken, die infiziertes Blut saugen und so das Virus aufnehmen und beim nächsten Stechen weitergeben. Als weitere Übertragungswege wurden bekannt: Übertragung durch Organtransplantation, durch Bluttransfusionen, während der Schwangerschaft sowie bei Laborarbeiten. Es sind bereits vereinzelte nach Deutschland importierte Fälle bekannt geworden.
Inkubationszeit
2-14 Tage
Symptome
Die Infektionen verlaufen weit überwiegend klinisch unauffällig. Etwa 20 Prozent der Infizierten entwickeln eine fieberhafte, grippeähnliche Erkrankung, die etwa 3-6 Tage andauert. Die Krankheit beginnt plötzlich mit Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Rückenschmerzen, Abgeschlagenheit und Lymphknotenschwellungen. Bei etwa 50 Prozent der Erkrankten findet man einen blassen Hautausschlag, der sich vom Stamm zum Kopf und zu den Gliedmaßen ausbreitet. Nur wenige erkranken schwer. Bei einem Teil dieser Patienten tritt eine zumeist gutartige Meningitis auf.

Chikungunya-Fieber
Eigentlich wird es durch die Asiatische Tigermücke übertragen, die ihre ursprüngliche Heimat in Südostasien fand. Hierzulande kann es aber auch über einfache Mücken weitergetragen werden.
Seit 1990 breiten sich die Tigermücken auch in Europa aus. Sie mag das feucht-warme Klima, das sie immer mehr auch in Ländern wie Frankreich, Italien, Deutschland und den Benelux-Ländern vorfindet.

Inkubationszeit
3-12 Tage.

Symptome
Das Chikungunya-Fieber ist eine virale Krankheit. Die Symptome beginnen meist 3-7 Tage nach dem Stich einer infizierten Mücke mit hohem Fieber, starken Gelenk- und Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, manchmal begleitet von einem Hautausschlag. In der Regel ist die Krankheit ungefährlich aber es kann in einer Minderheit der Fälle zu lang anhaltender Müdigkeit und einschränkenden Gelenkschmerzen über Wochen bis Monate kommen. Die Gelenke sind geschwollen und berührungsempfindlich. Bisweilen tritt eine Hautrötung auf. Dieses kann nach dem Abklingen bräunliche Hautflecken hinterlassen.
Chikungunya-Fieber kann bei Neugeborenen, älteren Menschen und chronisch Kranken eher schwerere Verläufe nehmen. Bisher gibt es kein wirksames Medikament zur Behandlung des Chikungunya-Fiebers. Die Therapie erfolgt symptomatisch, d.h. Beschwerden können nur mit fiebersenkenden und schmerzstillenden Medikamenten gelindert werden.

Dengue-Fieber
Auch das Dengue-Fieber wird von der Asiatischen Tigermücke übertragen. Die Zahl der Infizierten hierzulande steigt seit Jahren an. Viele Fälle werden nicht als solche erkannt. Wichtigstes Virusreservoir ist der Mensch. Übertragung erfolgt durch Stechmücken der Gattung Aedes.

Inkubationszeit
4-7 Tage.

Symptome
Es treten grippeartigen Beschwerden auf mit plötzlichem Fieberanstieg bis 40 ºC, häufig mit Schüttelfrost und starken Kopfschmerzen. Es folgen starke Muskel- und Gelenkbeschwerden (?Knochenbrecher- Fieber?), auch kann es zu Bindehautentzündung oder Lymphknotenschwellung. Häufig kommt es zu Hautausschlägen, das Fieber steigt dann wieder an. Bei dramatischen Verläufen müssen sich die Betroffenen übergeben und bekommen starke innere Blutungen. Im äußersten Fall kann es zu einem Schocksyndrom und Kreislaufversagen kommen.

Hantavirus
Hantaviren sind weltweit verbreitet und werden über den Urin, Speichel oder Fäkalienn von Nagetieren weitergegeben. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt über die Inhalation von virushaltigen Aerosolen, durch den Kontakt mit kontaminiertem Staub und durch Bisse.
Inkubationszeit
5-60 Tage, gewöhnlich 2-4 Wochen.
Symptome
Die Symptome sind häufig unspezifisch. Es treten plötzlich Fieber, Sehstörungen, Muskel-, Kopf-, Bauch-, Rückenschmerzen und Übelkeit auf. Die Erkrankung läuft in mehreren Phasen ab, die jedoch nicht immer klinisch sichtbar werden. Auch kann es zu Blutungsneigungen und Nierenversagen kommen. Schüttelfrost, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen sind weitere Symptome. Zudem kann es zu Lungenödemen kommen, die sich durch unproduktiven Husten zeigen.

Krim-Kongo-Fieber
Das Virus nistet sich bei Pflanzenfressern, Vögeln und Nagetieren ein. Für den Menschen ist das Vorkommen des Virus in Haustieren wie Ziegen, Schafen, Kühen oder anderen Ländern Kamelen von besonderer Bedeutung. Das Virus wird hauptsächlich durch Zecken der Gattung Hyalomma oder durch Kontakt zu Fleisch oder Blut infizierter Tiere übertragen. Aber durch Kontakt zu infizierten Personen können sich Menschen über den Blutweg anstecken.
Inkubationszeit
1-12 Tage.
Symptome
Häufig plötzlicher Beginn mit Fieber, Schüttelfrost, starken Augen-, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, ausgeprägtem Krankheitsgefühl und stecknadelkopfgroßen Einbluteungen unter der Haut. Die Patienten sind häufig verwirrt, aggressiv und Stimmungsschwankungen unterworfen. Es können Lymphknotenschwellungen und Leberzellschädigung (bis zum Leberversagen) auftreten. Bei etwa 20 Prozent der Erkrankten kommt es ab dem 3.-5. Tag zum Auftreten von Blutungen, in leichten Zahnfleischbluten, in schweren Fällen Blutungen aus allen Körperöffnungen.

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