Bauchschmerzen, Aufstoßen, Völlegefühl Gastritis - die heimliche Krankheit

Düsseldorf · Stress im Büro, Probleme zu Hause oder falsche Ernährung - diese Probleme können auf den Magen schlagen. Das Ergebnis sind Symptome wie Sodbrennen, Krämpfe und Erbrechen. Oft werden diese Probleme beiseite geschoben, dabei schwächen sie den gesamten Organismus.

Sechs Fragen zu Magenschleimhautentzündung
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Sechs Fragen zu Magenschleimhautentzündung

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Foto: shutterstock/ Nerthuz

Viele kennen das: ein Kaffee oder ein Glas Wein zu viel - plötzlich brennt der Magen und es kommt zu saurem Aufstoßen. In den meisten Fällen liegt zunächst nur eine Reizung des Magens vor, die mit relativ einfachen Mitteln wie Kamillen-Tee, mildem Essen und vermehrten Schlaf behandelt werden kann. Mit der Zeit, kann es jedoch zu einer schmerzlichen Entzündung der Magenschleimhaut kommen. Sie kleidet den Magen vollständig aus und produziert die Magensäure. Gibt es im Magen zu viel Magensäure, greift sie jedoch die Magenwand an. Häufige Symptome sind dann brennende Schmerzen im Oberbauch, Appetitlosigkeit bis hin zu Erbrechen, im schlimmsten Fall von Blut.

Obwohl viele in der Alltagshektik über die Reizsymptome hinwegsehen, schwächt eine Gastritis das gesamte System. So verursacht sie Dauermüdigkeit, sorgt für Konzentrationsschwierigkeiten und verringert die Aufnahme von wichtigen Vitaminen und Spurenelementen aus der Nahrung.

Welche Lebensmittel sollte man bei einer Magenschleimhautentzündung vermeiden?

Häufigste Ursache für den randalierenden Magen sind ein zu hoher Konsum von Kaffee, Alkohol, Zigaretten oder scharfen Speisen. Aber auch Schlafmangel, häufiges Reisen oder eine Lebensmittelunverträglichkeit stellen echte Strapazen für das Organ dar. Eine weitere häufige Krankheitsursache ist die regelmäßige Einnahme von Medikamenten mit Wirkstoffen, die die Schleimhaut reizen (beispielsweise Diclofenac).

Stress, Trauer und Sorgen bei einer Gastritis vermeiden

Denn der Magen ist ein überaus empfindliches Organ, darauf weist schon das Sprichwort "das ist mir auf den Magen geschlagen" hin. Psychische Faktoren spielen deshalb eine mindestens ebenso große Rolle bei der Entstehung von Gastritis. Lange Phasen etwa von starkem Stress, Trauer oder Sorge können ebenfalls zu einem Reizmagen führen.

Bei der Behandlung einer akuten Gastritis wird deswegen sehr viel Wert auf Ruhe gelegt. In der Regel soll der Erkrankte für mindestens einen Tag im Bett liegen und in dieser Zeit keine Nahrung zu sich nehmen. Um den Magen für 24 Stunden vollständig zu entlasten. Danach empfiehlt es sich zunächst mit leichter und warmer Kost zu beginnen. Gekochte Kartoffeln und Gemüse oder basische Suppen, sind nahrhaft aber belasten den Körper nicht.

Chronischer Krankheitsverlauf bei einer Magenschleimhautentzündung

Neben der akut-entzündlichen Gastritis, die oftmals recht schnell wieder geheilt werden kann, gibt es auch chronische Magenschleimhautentzündungen, die große Risiken für die Gesundheit mit sich bringen. Auch hier besteht die größte Gefahr darin, dass die Erkrankten einen Arztbesuch vor sich herschieben, da die Symptome oft unterschwellig auftreten.

Auf die chronische Form weisen wässriger Durchfall, Übelkeit und Appetitlosigkeit hin. Auch Anämie (blasse Gesichtsfarbe) und eine spontane Linderung der Symptome nach dem Essen, gelten als Indizien.

Formen chronischer Gastritis und ihre Behandlung

Die chronische Gastritis ist in vier Varianten eingeteilt, die genaue Ursachen und Behandlungsmethoden beschreiben.

Bei der Typ-A-Gastritis handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit bei der die säureproduzierenden Zellen geschädigt werden, wodurch es zu einem sauren Milieu im Magen kommt. Hier gibt es keine Medikamente, die auf die Ursache wirken können. Vielmehr werden Medikamente verabreicht, die die Produktion der Magensäure reduzieren und Vitamin B12.

Die Typ-B-Gastritis ist die häufigste Form. Sie entsteht durch Bakterien, die chronische Magengeschwüre versuchen und letztlich sogar zu Magenkrebs führen können. Sie werden mit einer Mixtur aus verschiedenen Antibiotika behandelt.

Bei der Typ-C-Gastritis handelt es sich um eine chemisch erzeugte Erkrankung. Sie entsteht zum Beispiel durch die häufige Einnahme von Diclofenac oder Aspirin, oder einem hohen Konsum von Alkohol oder Tabak. Als Resultat wird zu viel Gallenflüssigkeit produziert, so dass der Magen übersäuert. Die Therapie dieser Gastritis sieht vor, auf alle reizenden Substanzen zu verzichten.

Eher selten ist die Typ-R-Gastritis, die durch häufiges Sodbrennen ausgelöst wird. Um welchen Gastritis-Typ es sich handelt, stellt der Arzt in der Regel durch eine Magenspiegelung und die Entnahme einer Gewebeprobefest fest.

(ham)
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