Robert Koch-Institut Grippeaktivität in NRW immer noch stark erhöht

Düsseldorf · Auch in der zehnten Woche lässt die Grippewelle in Deutschland nicht nach. Zwar erreicht sie längst nicht die Intensität vom Winter 2014/15 - in NRW ist die Aktivität aber immer noch stark erhöht, so das Robert Koch-Institut.

 Die Karten zeigen die Entwicklung der Grippewelle in Deutschland von der 9. (links) auf die 10. Kalenderwoche (rechts). In roten und gelben Zonen sind besonders viele Fälle akuter Atemwegserkrankungen zu finden.

Die Karten zeigen die Entwicklung der Grippewelle in Deutschland von der 9. (links) auf die 10. Kalenderwoche (rechts). In roten und gelben Zonen sind besonders viele Fälle akuter Atemwegserkrankungen zu finden.

Foto: Robert Koch-Institut

"Die Größenordnung der Grippewelle liegt dieses Jahr unter der, vom letzten Jahr - da war sie sehr heftig - und über der vor zwei Jahren", sagt Susanne Glasmacher, Pressesprecherin des Robert Koch-Instituts (RKI). Auch die Dauer der Grippewelle liegt derzeit noch im normalen Bereich: "Es ist ganz normal, dass sie drei bis vier Wochen anhält." Vor ein paar Jahren habe es sogar einen Winter gegeben, in dem die Grippe 19 Wochen umgegangen sei. "Das war allerdings wirklich lang", sagt Glasmacher.

Die Grippewelle hält sich auch in der zehnten Woche stabil. Im aktuellen Wochenbericht der Arbeitsgruppe Influenza des RKI heißt es: "Die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen (ARE) ist bundesweit in der 10. Kalenderwoche (KW) 2016 im Vergleich zur Vorwoche leicht gestiegen." Die Häufigkeit der Atemwegserkrankungen ist nach Angaben des Instituts gemeinsam mit Informationen aus der virologischen Überwachung und den Meldedaten ein gutes Kriterium zur Einschätzung der Grippe-Aktivität. Für NRW steht die Ampel immer noch auf rot für eine "stark erhöhte Influenza-Aktivität".

Detaillierte Aussagen über die Grippewelle ließen sich laut Glasmacher allerdings erst am Ende machen, wenn alle Daten analysiert werden könnten. Immerhin gibt es insgesamt Entwarnung für jüngere Erwachsene: Im Gegensatz zum Anfang der Influenza-Ausbreitung, ist nun der Typ-B aktiv. Er betrifft jüngere Erwachsene weniger, und verhält sich mehr wie ein typischer Grippeerreger. Das bestätigte auch das RKI. Zuvor waren vor allem Viren des Typ-A, konkret Erreger der Schweinegrippe (H1N1) umgegangen. Sie greift eher auch Erwachsene im Alter zwischen 30 und 60 an, und weniger Senioren zwischen 70 und 90, wie es häufiger üblich ist. "Trotzdem muss man dazu sagen, dass es zu solchen schweren Verläufen auch bei der Schweinegrippe insgesamt selten kommt", sagt die RKI-Pressesprecherin Glasmacher.

Während die Ansteckungsgefahr in Deutschland also insgesamt recht gleichmäßig bleibt, sollten sich Mallorca-Urlauber auf einen ungewöhnlichen Anblick vorbereiten. Die ungewöhnlich kalten Temperaturen in den vergangenen Wochen, haben der Insel zwischendurch sogar Schneefall beschert. In der Folge sind die Krankenhäuser momentan, laut Mallorca Zeitung, mit Grippepatienten überfüllt. Teilweise müssten Patienten stundenlang auf ein Bett warten, heißt es da.

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Foto: dpa-tmn/Daniel Modjesch

Bis die Grippe auf der Baleareninsel abgeklungen ist, besteht also auch dort Ansteckungsgefahr für Oster-Urlauber. Eine gute Nachricht gibt es aber: die Temperaturen sollen in nächster Zeit stabil bei rund 16 Grad am Tag und rund sieben Grad in der Nacht liegen. Der spontane Wintereinbruch, ist also vermutlich vorbei.

(ham)
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