Beginn der kalten Jahreszeit Mediziner raten jetzt zur Grippe-Impfung

Berlin · Zum Herbstbeginn raten Experten wieder zur Impfung. Vor allem Menschen aus den Risikogruppen wie Ältere, chronisch Kranke und Schwangere sollten möglichst bald zu ihrem Hausarzt gehen.

"Das Risiko einer Influenzaerkrankung sollte vor jeder Saison ernst genommen werden", betonte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar H. Wieler in Berlin.

Gemeinsam mit dem Paul-Ehrlich-Institut und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung beklagt das RKI die weiterhin unzureichende Impfquote in Deutschland. Bei Senioren lag die Impfquote im Winter 2014 auf 2015 demnach bei 36,7 Prozent - der niedrigste Stand seit der Saison 2008 auf 2009. Im Winter 2014 auf 2015 war die Zahl der Influenza-bedingten Todesfälle demnach mit geschätzten 21.300 sehr hoch, der höchste Wert seit der Grippewelle Mitte der 90er-Jahre.

Die am RKI angedockte Ständige Impfkommission empfiehlt die Grippeschutzimpfung für Ältere, chronisch Kranke und Schwangere. Zudem sollten alle geimpft sein, die Kontakt zu solchen Risikogruppen haben, vor allem das Medizin- und Pflegepersonal. Da sich Influenzaviren fortlaufend verändern, wird die Zusammensetzung des Impfstoffs alljährlich von der Weltgesundheitsorganisation neu ausgelotet, damit die Impfung möglichst effektiv ist.

Typisch für eine Grippe-Erkrankung ist der plötzliche Beginn: Fieber, trockenen Reizhusten, Muskel- und Kopfschmerzen sind typische Symptome, die von einem Tag auf den anderen auftauchen können. Weitere Symptome können allgemeine Schwäche, Schweißausbrüche, aber auch Übelkeit und Erbrechen und Durchfall sein.

Je nachdem welcher Grippevirus in einem Winter besonders aktiv ist, können die Symptome und auch die Stärke der Erkrankung variieren. Die Krankheitsdauer liegt in der Regel bei fünf bis sieben Tagen. Je nach Komplikationen und Risikofaktoren kann die Zeit jedoch auch deutlich länger sein kann.

Wenn Grippekranke Husten oder Niesen entstehen kleine Tröpfchen, die bei Kontakt gesunde Menschen anstecken können. Denn die Erreger gelangen so über eine geringe Distanz auf die Schleimhäute der Atemwege anderer Personen. Außerdem ist eine Übertragung auch über Hände und Oberflächen, die durch virushaltige Sekrete verunreinigt sind (Türklinke, Trinkglas), möglich, wenn die Hand anschließend Kontakt zu Mund oder Nase hat.

Das Risiko einer Ansteckung mit einem Influenza-Virus ist bei engen Kontaktpersonen wie Familienangehörigen im gleichen Haushalt größer als bei flüchtigen Begegnungen. Gerade für Haushaltskontakte lässt sich eine Übertragung nur begrenzt vermindern, zum Beispiel durch getrenntes Schlafen oder die räumlich und zeitlich getrennte Einnahme der Mahlzeiten.

(ham)
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