Temperaturschwankungen Erste Hilfe gegen Sommergrippe

Düsseldorf · 40 Grad in der einen Woche, Unwetter in der nächsten - die Wetterwechsel sind anstrengend und führen dazu, dass so mancher im Juli mit Grippe im Bett landet. Wir erklären, wie es dazu kommt. Und mit welchen simplen Tricks Sie gegenwirken können.

Sommergrippe – simple Gegenstrategien
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Foto: centertv

Drei Erkältungen macht jeder Deutsche im Durchschnitt pro Jahr mit. Eine davon paradoxerweise im Sommer. Doch die schwankenden Temperaturen und langen Sonnenbäder können das Immunsystem stark schwächen und für Angreifer wie Viren und Bakterien verwundbar machen.

Weil sich Husten, Schnupfen und Gliederschmerzen dann plötzlich bei warmen Temperaturen ereignen, wird landläufig von einer Sommergrippe gesprochen. Tatsächlich hat diese Erkrankungen jedoch nichts mit dem typischen Wintererrger Influenza zu tun. Viel mehr handelt es sich dabei um einfach Erkältungsviren, die den Körper in den Sommermonaten umhauen.

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Die größte Gefahr besteht bei warmen Temperaturen darin, sich unbemerkt zu verkühlen. Wer etwa im Park von einem schnellen Wetterwechsel überrascht wird, den kann es genauso erwischen, wie jemanden, der längere Zeit in verschwitzter Kleidung unterwegs ist oder der spontan in einen Regenguss gerät.

Aber auch Sonnenbäder schwächen den Körper. Zu merken ist das daran, dass sich viele nach einem Tag in der Sonne müde fühlen - selbst, wenn sie die meiste Zeit geschlafen haben. Die Sonne entzieht dem Körper Wasser, das schwächt ihn. Zudem muss er dann mit starken Temperaturwechseln zurechtkommen. Etwa dem Wechsel zwischen Sonnenlicht und kaltem Fahrtwind im Auto oder zwischen Strandluft und Klimaanlage.

Die typischen Übeltäter im Sommer sind Rhino-, Entero- oder Adenoviren. Die meisten sitzen auf Oberflächen wie Türklinken, Lichtschaltern oder auf Haltegriffen und warten darauf, dass sie innerhalb eines angeschlagenen Körpers ihr Unwesen treiben können. Auch öffentliche Verkehrsmittel können nicht nur an kalten Tagen zur Virenschleuder werden. Tröpfcheninfektion durch Husten oder Niesen werden hier auch im Sommer allzu leicht weitergegeben. Der dritte Übertragungsweg geht per Schmierinfektion. Dabei landen die Erreger etwa auf Handtüchern im Badezimmer. In dem warmen und feuchten Umfeld können sie sich sogar tagelang halten. Die typischen Influenzaviren allerdings, mögen es zwar feucht aber letztlich doch kühl. Aus diesem Grund kommen sie im Sommer nur vereinzelt vor.

Zwar handelt es sich bei der Sommergrippe um andere Erreger. Der Erkrankte dürfte jedoch kaum einen Unterschied bemerken. Wie auch im Winter klagen Opfer der Sommergrippe über Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Schnupfen, Halsschmerzen, Fieber und manchmal sogar Erbrechen und Durchfall. Dennoch sind stärkere Medikamente in der Regel nicht nötig.

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Schon gar kein Antibiotikum. Da es sich sowohl bei der Influenza als auch bei den Erregern der Sommergrippe um Viren handelt, sind Antibiotika gegen die Erkrankungen wirkungslos. Sinnvoll ist die Einnahme nur dann, wenn der Krankheitsverlauf so schlimm ist, dass der Körper andere Bakterien nicht mehr abhalten kann. In diesem Fall kann es etwa zu einer Bronchitis kommen. Erkennungszeichen dafür, dass der Körper mehr Unterstützung braucht ist Fieber über 39 Grad und die Verfärbung von Sekreten aus dem Hals in gelb-grünen zähen Schleim.

Normalerweise reichen jedoch schmerzminderne Lutschtabletten für den Hals. Nasentropfen oder Dampfbäder für Nasenneben- und Stirnhöhlen sowie viel Flüssigkeit.

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Wer merkt, dass um ihn herum immer mehr Menschen an Sommergrippe erkranken, der sollte schnell reagieren: Häufiges Händewaschen gehört zu den besten Abwehrmitteln gegen Viren. Außerdem sollte immer etwas Wärmeres zum Anziehen mitgenommen werden, um auch auf spontane Temperaturschwankungen reagieren zu können.

Viel frisches Obst und Gemüse sowie Sport an der frischen Luft helfen außerdem die natürlichen Abwehrkräfte zu stärken. Diese Tipps gelten aber natürlich für jede Grippezeit, egal ob Sommer oder Winter.

(ham )
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