Erblich bedingter Haarausfall Wenn der Haarausfall genetisch bedingt ist

Düsseldorf · Erblich bedingter Haarausfall ist in der Regel eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit gegen ein bestimmtes Hormon, dem Steroidhormon Dihydrotestosteron.

Erblich bedingter Haarausfall: Wenn der Haarausfall genetisch bedingt ist
Foto: ddp

Eine besondere Form des Haarverlustes ist ein erblich bedingter Haarausfall, der auch androgenetische Alopezie genannt wird. Verantwortlich ist hier für den Ausfall der Haare eine ererbte Überempfindlichkeit gegen das körpereigene Hormon Dihydrotestosteron (DHT). Diese Empfindlichkeit wiederum ist verantwortlich dafür, dass die Wachstumsphase des Haars verkürzt wird. In der Regel tritt ein erblich bedingter Haarausfall bei männlichen Jugendlichen auf und beginnt an den Schläfen beziehungsweise an der Vorderseite des Kopfes. Im Volksmund werden sie auch als "Geheimratsecken" bezeichnet. Meistens sind mehrere Generationen innerhalb der Familie davon betroffen.

Trotz Glatze sind die Haarwurzeln vorhanden

Es ist allerdings nicht so, dass ein Mensch mit einer beginnenden oder ausgedehnten Glatze weniger Haarwurzeln — auch Haarfollikel genannt — besitzt als ein Gesunder. Sie sind lediglich aufgrund der Überempfindlichkeit gegen das DHT verkümmert, was das Haar ähnlich wie an der Stirn oder im Nacken eher als Flaum erscheinen lässt. Wie genau sich hier das DHT auswirkt, ist noch nicht vollständig erforscht. Bekannt ist aber, dass es maßgeblich an der Entwicklung des männlichen Fötus beteiligt ist und auch später in der Pubertät bei der Wandlung zum Mann eine entscheidende Rolle spielt.

Die Behandlung mit Medikamenten

Seit einigen Jahren versucht man, den erblich bedingten Haarausfall mit Medikamenten zu behandeln, die in erster Linie anstreben, die Wirkung des DHT zu mindern. Eine andere Möglichkeit ist, die Entstehung von Testosteron im Körper zu reduzieren. Unter gewissen Umständen können jedoch nicht nur Männer von dieser genetischen Disposition betroffen sein, sondern auch Frauen. Hier muss allerdings eine bestimmte Veranlagung vorhanden und die Einnahme von sogenannten Aromatasehemmern gegeben sein. Diese Hemmer werden häufig bei der Therapie von hormonabhängigen Tumoren, wie sie etwa beim Brustkrebs auftreten, eingesetzt.

(wat/chk)
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