Begleiterscheinung des Sommers Zehn Tipps bei Sonnenbrand

Düsseldorf · Endlich ist der Sommer da und wir freuen uns, wieder Sonne zu tanken. Doch je nach Hauttyp kann schon nach 20 Minuten die ungeschützte Haut Schaden nehmen. Allerdings merken wir das erst etwa sechs Stunden später, wenn die Haut rot und schmerzhaft ist. Wir geben zehn Tipps bei Sonnenbrand.

Sonnenbrand: Was hilft? Erste Hilfe und Tipps
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Die besten Tipps gegen Sonnenbrand

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Foto: dpa-tmn/Stephanie Pilick

Spätestens wenn die Haut brennt, juckt, rot und berührungsempfindlich ist, merken Sonnenhungrige, dass sie zu lange in der Sonne und/oder unzureichend geschützt waren. Die Rötung ist eine Entzündungsreaktion der Haut auf die UV-Strahlung der Sonne. Jetzt kann nur noch der Schmerz gelindert werden. Unterschieden wird bei einem Sonnenbrand zwischen drei Schweregraden.

  • Grad 1 - bezeichnet einen leichten Sonnenbrand. Die Haut ist gerötet und überwärmt, spannt und ist oft auch leicht geschwollen. Der Sonnenbrand juckt und brennt.
  • Grad 2 - es bilden sich Bläschen auf der Haut. Später beginnt sich die Haut zu schälen.
  • Grad 3 - wird als schwere Verbrennung eingeordnet. Dabei ist ist oberste Hautschicht zerstört. Beim Heilungsprozess bleiben oft Narben zurück.

Bei einem Sonnenbrand Grad 2 und 3 können zudem Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost oder Kreislaufprobleme als Begleiterscheinungen hinzukommen.

Was hilft bei einem leichten Sonnenbrand

  • Feuchte Umschläge

Eine eisige Abkühlung klingt bei brennender Haut vielleicht erst einmal gut. Auf Kühlpads oder gar Eiswürfel sollte jedoch verzichtet werden. Zwar kann die Kälte helfen, die Entzündung der Haut in Schach zu halten, aber sie führt auch schnell zu Unterkühlung, wodurch sich die Hautreizung verschlimmert. Deshalb gilt: Lieber auf ein milderes Gegenmittel setzen und einen feuchten, kühlen Umschlag anwenden.

  • Aloe Vera

Diese Pflanze ist berühmt für ihre heilende Wirkung. Auch bei Sonnenbrand ist sie sehr hilfreich, da sie kühlt und die Heilung beschleunigt. Wer eine Pflanze zu Hause hat, schneidet ein Aloeblatt längs auf und legt die Innenseite direkt auf die Haut. Alternativ können auch kühlende Aloe-Vera-Gels aus der Apotheke oder Drogerien verwendet werden. Dafür sollte ein möglichst hochprozentiges Gel genutzt werden. Erhältlich sind sie in jeder Apotheke. Tipp: 100 prozentiges Aloe Gel gibt es nicht, maximal ein 99,9 prozentiges. Da das natürliche Gel der Pflanze innerhalb von zwei bis drei Tagen schlecht wird, muss es mit Zusatzstoffen haltbar gemacht werden.

  • Kokosöl

Möglicherweise ist das Gel der Aloe Vera zu mild. Dann lohnt es sich Kokosöl anzuwenden. Das Öl versorgt die Haut mit Nährstoffen und lindert ebenfalls die Entzündung. Gutes Kokosöl gibt es in jedem Bioladen zu kaufen. An warmen Sommertagen wird das Öl von alleine im Glas flüssig. Sonst reicht es, die weiße Substanz im Glas unter fließendes, heißes Wasser zu halten.

  • Cremes mit Glycerin oder Harnstoff

Wenn die schlimmsten Schmerzen vorüber sind, kommt bei Sonnenbrand oft der unangenehme Juckreiz: Die Haut schuppt und häutet sich. Dabei werden die toten Zellen abgestoßen. Um das zu erleichtern und das Jucken einzudämmen, sollte man rückfettende und rückfeuchtende Pflegecremes mit Glycerin oder Harnstoff verwenden, rät Professor Peter Elsner von der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft.

  • Quark

Wer es nicht mehr geschafft hat Pflegeprodukte einzukaufen, der sollte einfach mal einen Blick in den Kühlschrank werfen. Ein Topf Quark oder notfalls auch Joghurt, ist meistens noch zu finden. Die Milchprodukte können dann auf die schmerzhaft geröteten Stellen etwa ein Zentimeter dick aufgetragen werden. Die Kälte lindert die Symptome und die Feuchtigkeit in Joghurt und Quark mildert die Entzündung der Haut. Wichtig: Die weiße Masse sollte nach etwa zehn Minuten abgespült werden, rät Ökotest, da der Quark die Durchblutung zu stark anrege und die Haut nicht mehr angenehm kühlt.

  • Wasser

Da die Sonneneinstrahlung dem Körper, aber auch der Haut sehr viel Wasser entzieht, sollte in den nächsten Stunden und am besten Tagen sehr viel getrunken werden, um die Speicher wieder aufzufüllen. Das hilft der Haut auch dabei ihre heilende Prozesse durchzuführen. Zudem können mit viel Wasser auch die Anfänge eines Sonnenstichs abgewehrt werden.

  • Duschen

Auch wenn man sich nach einem langen Tag in der Sonne besonders auf eine Dusche freut, heißes Wasser sorgt bei einem Sonnenbrand nur für zusätzliche Beschwerden. Dennoch sollten etwa Reste von Sonnencreme abgewaschen werden, damit die Haut entlastet wird. Es empfiehlt sich deshalb nur lauwarmes Wasser zu benutzen, und die Wasserstärke entweder über den Regler oder den Duschkopf mild einzustellen. Auf keinen Fall sollte lange geduscht werden. Tipp: Es hilft ein möglichst ph-neutrales Duschgel aus der Apotheke zu benutzen. Es greift die Haut nicht zusätzlich an.

Schmerzmittel

Da Aspirin die Durchblutung fördert, kann es bei frühzeitiger Einnahme helfen, die Entzündung der Haut zumindest zu regulieren. Allerdings sollte das nicht zur Gewohnheit werden. Die Schmerztablette kann den Magen belasten. Außerdem bleibt bei sehr starken Verbrennungen letztlich nur der Gang zum Arzt.

Apfelessig oder Zitrone werden auch als Hausmittel empfohlen, können aber die Haut noch mehr reizen und sind deshalb eher nicht zu empfehlen.

  • Luftige Kleidung

Alles was die geschädigte Haut reizt, tut ihr nicht gut. Dazu gehört auch enge Kleidung, die die Haut reizt. Deshalb Kleidung aus hautfreundlichen, leichten Textilien wählen, die luftig und weit geschnitten ist. Dunkle Kleidung kann in diesem Fall besser sein als helle. „Der Körper kühlt, indem er Wärme abstrahlt. Sie wird auf die Haut zurückgeworfen, wenn man helle Kleidung trägt“, sagt Physiker Stienkemeier. Dunkle lockere Kleidung kann also hier von Vorteil sein. Anders sieht es bei eng anliegenden dunklen Klamotten aus. „Sie heizen sich in der Sonne stark auf und geben die Wärme direkt an die Haut ab“, so der Experte. Außerdem hänge viel von der Dicke des Stoffes ab.

  • Sonne meiden

Sonne in den nächsten Tagen meiden. Ein Sonnenbrand braucht ein paar Tage, um abzuklingen. In dieser Zeit sollte die gereizte Haut keiner Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden.

Was tun bei mittelschweren oder schweren Sonnenbrand

Bei einem Sonnenbrand des Schweregrads 2 sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann die Bläschen fachgerecht punktieren, um die Flüssigkeit herauszulassen. Das fördert eine schnellere Heilung. Auf keinen Fall sollten die Bläschen selber geöffnet werden wegen der erhöhten Infektionsgefahr.

Eine Verbrennung des Schweregrads 3 wird meist im Krankenhaus behandelt auf Grund erhöhter Infektionsgefahr. Oft wird auch ein hoher Flüssigkeitsverlust durch Infusionen ausgeglichen.

(Mit Material von dpa)

(ham)
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