Barmer GEK Krankenhaus-Report 2014 Mehr Eingriffe am Herzen - Mehr psychische Störungen

Düsseldorf · Die Zahl der Bypass-Operationen ist seit 2005 deutlich gesunken, gleichzeitig stieg die Nutzung von Herzgefäßstützen (Stents) um 224 Prozent. Das ergab der Barmer Krankenhaus-Report. Aber noch ein Trend zeichnet sich deutlich ab: die Zahl der Krankenhaustage wegen psychischer Leiden nimmt weiterhin deutlich zu.

Koronare Herzkrankheit – Die Risikofaktoren
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Foto: centertv

In Deutschland steigt die Zahl der Operationen an Herzkranzgefäßen. Im vergangenen Jahr unterzogen sich Patienten in mehr als 330.000 Fällen im Krankenhaus einem solchen Eingriff oder einer Bypass-Operation, wie aus dem Krankenhausreport der Krankenkasse Barmer GEK hervorgeht. Für den Report wurden die Daten von zwei Millionen vollstationär behandelter Versichten ausgewertet.

Obwohl in den vergangenen Jahren tendenziell weniger Menschen wegen Erkrankungen der Herzkranzgefäße im Krankenhaus waren, wurden bestimmte Operationen deutlich öfter vorgenommen. Einen Boom verzeichnet der Report vor allem bei mit Medikamenten beschichteten Gefäßstützen. Mit Hilfe der sogenannten Stents - eine Art röhrenförmige Gitterstütze aus Metall - sollen verengte Herzkranzgefäße wieder geöffnet werden.

Die Zahl der Eingriffe mit solchen beschichteten Stents stieg seit 2005 demnach um 224 Prozent. Im Gegenzug sanken die Eingriffe mit unbeschichteten Gefäßstützen sowie die Zahl der Bypass-Operationen am offenen Herzen deutlich.

Der Report führt den Anstieg der Operationen zum Teil darauf zurück, dass heute auch Patienten mit koronarer Herzkrankheit behandelt werden, die früher aufgrund ihres Alters oder weiterer Erkrankungen gar nicht für eine Behandlung in Frage kamen. Zudem würden auch zunehmend Menschen mit anderen Herzerkrankungen behandelt.

Trotz moderner Medizin und dem generellen Rückgang der Sterblichkeit, sind koronare Herzerkrankungen immer noch auf Platz eins der Todesursachen.

Unterschiede zwischen Männern und Frauen

Nach wie vor sind sowohl bei Männern, als auch bei Frauen Erkrankungen am Herz-Kreislauf-System der Hauptgrund für eine Behandlung im Krankenhaus. Allerdings ereignen sich diese Fälle wesentlich häufiger Männern (35,7 pro 1000 Versicherte) als bei Frauen (28 pro 1000 Versicherte). An zweiter Stelle stehen bei Männern Erkrankungen des Verdauungssystems, Frauen leiden dagegen am zweithäufigsten an einer Muskel-Skelett-Erkrankung.

Über 30 Krankenhaustage bei psychischen Störungen

Auffällig ist aber ein Trend bei der Verweildauer im Krankenhaus: Während die Krankenhaustage insgesamt immer weniger werden und 2013 bei 7,6 Tagen je Fall lagen, entwickelt sich dieser Trend bei psychischen Störungen gegenläufig. Hier steigt die Zahl der stationären Tage deutlich, und liegt inzwischen bei durchschnittlich 32,2 Tage je Fall - Tendenz steigend.

(ham)
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