Hintergrund Das sollten Krebspatienten beim Sport beachten
Bewegung hilft im Kampf gegen Krebs. Nicht nur als vorbeugende Maßnahme, sondern auch, um den Heilungsprozess zu unterstützen, Medikamente einzusparen und die körpereigene Abwehr gegen Krebszellen anzukurbeln. Lesen Sie hier, was Krebspatienten allerdings beachten sollten.
Überlastung vorbeugen
Krebspatienten müssen mit ihrer Kraft haushalten. Darum empfehlen Sportmediziner, das bewegungstherapeutische Training immer unter Anleitung erfahrener Physiotherapeuten und in Rücksprache mit den behandelnden Ärzten anzupacken. Denn jedes Training muss individuell auf die Bedürfnisse, die Erkrankungsart und die Belastbarkeit des Betroffenen angepasst werden. Nur so ist sicher gestellt, dass es als begleitende Maßnahme gegen der medizinischen Therapie optimale Erfolge bringt und der Patient nicht überlastet wird.
Bei leichter Belastung bleiben
Auch, wenn Trainingsempfehlungen die individuelle Situation berücksichtigen müssen, gibt es einige Grundsätze, die allgemein gelten: Krebspatienten sollten stets im anaeroben Bereich trainieren, das heißt, die Belastungsintensität gering halten.
So oft sollten Sie sich bewegen
Bewegen Sie sich dreimal wöchentlich möglichst jeweils 60 Minuten. Das kann ein Spaziergang sein, Nordic Walking oder Schwimmen.
Seine Grenzen kennen
Gehen Sie nicht über das Maß hinaus, das von Ihnen als "etwas anstrengend" empfunden wird. Wird es zu intensiv, schrauben sie die Intensität zurück und trainieren beispielsweise nur noch dreimal wöchentlich für 30 Minuten.
Trainingsziele im Visier
Verteilen Sie Ihre Trainingseinheiten auf zwei Einheiten "Ausdauersport" und eine Einheit "Gymnastik". So schulen Sie die BEweglichkeit, Koordination, Schnelligkeit und Ausdauer.
Training ohne Schmerzen
Trainieren Sie nur so viel, dass Sie kleine Schmerzen haben. Wenn Sie starken Muskelkater haben, war das Training zu heftig.
Tipps für den Krankenhausaufenthalt
Die meiste Kraft büßen Sie durch bettlägerigkeit ein. Innerhalb einer Woche baut ihr Organismus massiv ab. Das Herzvolumen nimmt ab, die Muskulatur bildet sich zurück, der Körper wird weniger mit Sauerstoff versorgt. Wie sehr, das ist messbar: 21 Prozent weniger davon fließt durch die Adern. Das schwächt das Herz-Kreislauf-System. Auch die Blutproduktion nimmt ab. Das Immunsystem wird schwächer, das Thromboserisiko und der Knochen- und Knorpelabbau steigen an. Darum: Bleiben Sie auch im Krankenhaus möglichst jeden Tag in Bewegung. Niemand erwartet von Ihnen Frühsport im Krankanhauspark. Versuchen Sie einfach in Begleitung aufzustehen und vorsichtige die ersten Schritte über den Krankanhausflur zu unternehmen. Schon allein mit diesen ersten MAßnahmen stoppen Sie den körperlichen Abbau.
Wann ist Bewegung tabu?
Es gibt innerhalb der Krebstherapie Zeiten, in denen Bewegung tatsächlich vorübergehend tabu ist. Diese können sein:
- wenn Sie akute Blutungen haben
- wenn Ihre Blutplättchenzahl unter 10.000 liegt
- wenn Ihr Hämoglobinwert unter 8 Gramm /dl Blut liegt
- wenn Sie starke Schmerzen haben
- wenn Ihr Bewusstsein eingeschränkt ist
- wenn Sie Fieber über 38 Grad Celsius haben
- wenn sie eine starke Infektion haben
- wenn Ihnen übel ist oder Sie sich sogar übergeben müssen
- wenn sie Chemotherapeutika einnehmen müssen, die Herz und Nieren angreifen oder schwächen