Robert-Koch-Institut Jeder Zweite erhält in seinem Leben eine Krebsdiagnose

Berlin · Der neue Forschungsbericht des Robert-Koch-Instituts "Krebs in Deutschland" enthält eine erschreckende Nachricht: 51 Prozent der Männer und 43 Prozent aller Frauen bekommen in ihrem Leben Krebs.

Die zehn größten Krebs-Mythen und ihre Wahrheit
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Foto: Shutterstock/ Juan Gaertner

Die Wissenschaftler werteten die Zahlen zu Krebsdiagnosen in den Jahren 2011/2012 aus. Allerdings hängen die hohen Werte auch mit der steigenden Lebenserwartungen der Bevölkerung zusammen.

Bei Frauen tritt die Krankheit laut dem Bericht tendenziell früher im Leben auf: Im Alter von 55 Jahren seien sie häufiger von Krebs betroffen als Männer, für die das Krankheitsrisiko mit 65 allerdings schon doppelt so hoch sei wie für Frauen. Die Gründe für die Erkrankungen seien oft nicht feststellbar oder ließen sich "nicht beeinflussen". Das Institut weist jedoch auf WHO-Informationen hin, laut denen sich 30 Prozent aller Krebserkrankungen verhindern ließen. Darunter sind auch die Krebsarten, die sich auf das Rauchen zurückführen lassen - laut Bericht rund 15 Prozent.

Das Dokument enthält aber auch gute Nachrichten: Unter Berücksichtigung der ansteigenden Lebenserwartung ("Altersstandardisierung") der Bevölkerung sind die Sterberaten an Krebs zurückgegangen: Bei Männern um 13 Prozent, bei Frauen um neun Prozent. Da mit steigendem Alter das Krebsrisiko - und damit auch die Zahl der Erkrankten - stark zunimmt, sind die absoluten Sterbezahlen im Gegensatz dazu gestiegen: Zehn Prozent mehr Männer und zwei Prozent mehr Frauen starben an Krebs.

Laut dem Bericht erhielten 225.900 Frauen und 252.100 Männer im Jahr 2012 eine erstmalige Krebsdiagnose. Ein großer Teil davon sind Fälle von Darm- (62.200) und Prostatakrebs (63.000), also Formen der Krankheit, bei denen laut dem Robert-Koch-Institut eine "günstige Prognose" (bis zu 90 Prozent Überlebenschance für fünf Jahre) bestehe. Auch für Brustkrebs (70.200) haben sich in den letzten 25 Jahren die Überlebensraten deutlich verbessert. Zudem sei die Entwicklung der Neuerkrankungen am gefährlicheren Lungen- (52.500) und Magenkrebs rückläufig.

Seit Ende der 90er Jahre bleibt die Krebsrate in Deutschland ungefähr gleich: Konstant 23 Prozent aller Frauen und 28 Prozent aller Männer sterben seitdem in Deutschland jährlich an einer Form dieser Krankheit.

(bur)
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