Studie Mittelmeer-Diät senkt Brustkrebsrisiko um 60 Prozent

Düsseldorf · Die Mittelmeer-Diät aus Fisch, viel Gemüse, Obst und einem Gläschen Wein senkt die Gefahr für Herzinfarkt und Diabetes stark, das ist bekannt. Jetzt konnten Wissenschaftler zeigen, dass auch das Brustkrebsrisiko dadurch deutlich gesenkt werden kann. Jedenfalls unter einer Bedingung.

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Foto: DAK

Brustkrebs ist die weltweit häufigste Krebsart bei Frauen. Zwar gilt sie inzwischen als relativ gut heilbar, gleichzeitig sind aber auch die Neudiagnosen in den letzten Jahren gestiegen. Rund 20 Prozent mehr Fälle konnten Mediziner seit 2008 bis heute verzeichnen.

Aus diesem Grund stellt sich immer wieder die Frage, wie Brustkrebs durch einen gesunden Lebensstil verhindert werden kann. Die Antwort könnte laut einer neuen Studie deutlich einfacher ausfallen, als viele denken dürften. Auf den Mittelmeer-Speiseplan gehört eine hohe Zufuhr von Obst und Gemüse, Nüssen und Cerealien sowie ein mäßiger Verzehr von Fisch und Geflügel. Milch, rotes Fleisch und Süßigkeiten werden eher selten gegessen, während ein Glas Wein regelmäßiger Bestandteil der Mahlzeiten ist.

Untersucht wurde die spezielle Ernährungsform, da Frauen im mediterranen Raum insgesamt deutlich seltener an diesem Krebs erkranken als in den USA oder auch dem Rest von Europa. Die erste Studie zum Thema war die Lyon Diet Heart Study. Sie konnte eine Verringerung des Herzinfarktrisikos um 72 Prozent nachweisen, wenn sich Patienten langfristig nach mediterranen Prinzipien ernährten. Das Brustkrebsrisiko sank demnach im Schnitt um 61 Prozent. Doch für diesen Erfolg gibt es eine Bedingung.

Weil Lebensmittel je nachdem wie sie kombiniert werden unterschiedliche Wirkung auf den Körper haben können, wollten die spanischen Wissenschaftler um Dr. Miguel A. Martinez-Gonzalez von der Universität von Navarra in Pamplona und dem Centro de Investigación Biomédica einen speziellen Studienaufbau versuchen. Dabei wurde die Mittelmeer-Diät in drei Typen aufgeteilt mit je einem besonders gesunden Lebensmittel als Schwerpunkt. Getestet wurde eine Ernährung,

  • die mit Nüssen ergänzt wurde
  • die vom Arzt speziell fettarm verschrieben wurde
  • die mit Olivenöl angereichert wurde

Die drei Ernährungsweisen wurden unter 4.282 Teilnehmern im Alter von 60 bis 80 Jahren untersucht. Sie wiesen eine durchschnittliche Gesundheit auf. Einige von ihnen hatten aber auch Risikofaktoren für Brustkrebs wie Rauchen, Bluthochdruck, Übergewicht, eine Familiengeschichte mit Herzkrankheiten oder einen erhöhten Cholesterinspiegel.

Die Nuss-Gruppe erhielt 30 Gramm gemischte Nüsse pro Tag. Die Olivenöl-Gruppe bekam für sich und ihre Familie einen Liter extra-natives Olivenöl pro Woche. Die Gruppe mit den fettarmen Speisen, erhielt entsprechende Anweisungen vom Arzt.

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Wie sich zeigte, hatte die Gruppe, die das extra-native Olivenöl erhielt, ein um 62 Prozent verringertes Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Die Nuss-Gruppe erzielte zwar keine Signifikanten Ergebnisse, schnitt insgesamt aber immer noch besser ab, als die Fettarme-Gruppe.

(ham)
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