Medizinische Vorsorge 73.000 Kleinkinder sind nicht gegen Masern geimpft

Berlin · Kleinkinder in Deutschland sind aus Forschersicht noch immer unzureichend gegen Masern geimpft. Nur 63 Prozent erhalten vor ihrem zweiten Geburtstag die Doppel-Impfung. Der Verband der Kinderärzte nennt die Entwicklung "besorgniserregend".

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Mehr als 73.000 Kleinkinder der Geburtsjahrgänge 2009 bis 2012 sind offenbar nicht gegen Masern geschützt. Das teilten Wissenschaftler vom Versorgungsatlas mit. Zwischen einzelnen Regionen in Deutschland gibt es große Unterschiede, teilweise sinken die Impfquoten. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte nennt diese Entwicklung "besorgniserregend" und fordert eine Impfpflicht. "Ob Kinder die lebenswichtige Masernimpfung bekommen, hängt von ihrem Wohnort und der Einsicht der Eltern ab", sagte Verbandspräsident Thomas Fischbach.

Der Versorgungsatlas ist ein Studienportal des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung. Für ihre Untersuchung haben die Forscher den Impfstatus von 2,2 Millionen gesetzlich versicherten Kindern analysiert. Deutschland möchte ebenso wie viele andere Länder die Masern ausrotten. Dazu müssen mindestens 95 Prozent der Gesamtbevölkerung geimpft sein.

(bur/dpa)
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