Fotos Mythen der Medizin
Stimmt nicht. Dahinter steckt vermutlich die Beobachtung, dass die beschnittenen Haarstoppel dicker erscheinen als die natürlichen feinen Haarenden.
Nur weil viele Glaubenssätze zu medizinischen Themen ständig wiederholt werden, haben sie noch lange keine wissenschaftliche Grundlage. Mediziner der Universität von Indiana, Aaron Carroll und Rachel Vreeman, haben nun im "British Medical Journal" einige solche Vorurteile unter die Lupe genommen und ihre Ursprünge rekonstruiert.
Stimmt nicht. Dahinter steckt vermutlich die Beobachtung, dass die beschnittenen Haarstoppel dicker erscheinen als die natürlichen feinen Haarenden.
Irrglauben: Haare und Nägel wachsen nach dem Tod weiter.
Forscher haben nachgewiesen, dass Nägel und Haare nach dem Tod nicht weiterwachsen.Möglicherweise sei der Ursprung dieses Irrglaubens eine optische Täuschung - verursacht dadurch, dass die trocknende Haut nach dem Tod einschrumpelt und die Nägel dadurch weiter hervorzustehen scheinen.
Irrglauben: Häufiges Rasieren führt zu stärkerem Haarwuchs.
Stimmt nicht. Dahinter steckt vermutlich die Beobachtung, dass die beschnittenen Haarstoppel dicker erscheinen als die natürlichen feinen Haarenden.
Irrglauben: Wer bei Kerzenschein liest, kriegt schlechte Augen.
Zwar könne das Lesen im schummrigen Licht die Augen anstrengen, schreiben Carroll und Vreeman. Aber nach einer kurzen Ruhephase sehen die Augen wieder so gut wie vorher.
Irrglauben: Der Mensch braucht zwei Liter Wasser am Tag.
Dass der Mensch zwei Liter Wasser braucht, ist nicht erwiesen. Den Ursprung dieses Irrtums vermuten die Forscher in einer Studie, die vor Jahrzehnten veröffentlicht wurde. Darin empfiehlt der amerikanische Nutrition Council, zwei Liter Flüssigkeit am Tag zu sich zu nehmen. Doch in diese zwei Liter Flüssigkeit hat Council nicht nur Getränke eingerechnet, sondern auch Flüssikeit, die in Obst und Gemüse steckt.
Irrglauben: Spinat macht stark, denn er enthält viel Eisen.
Dieses Gerücht sähte 1890 der Physiologe Gustav von Bunge. Er wies in 100 Gramm Spinat stolze 35 Miligramm Eisen nach. Jedoch führte er seine Untersuchungen an getrockneten Spinatblättern durch, und wenn Spinat trocknet, verzehnfacht sich sein Eisenanteil.
Irrglauben: Handys in Krankenhäusern sind ein Risiko.
Vreeman und Carrol haben sich durch bücherdicke Studien gewühlt, aber keinen Nachweis gefunden, dass die Funkwellen von Handys technische Geräte in Krankenhäusern stören.
Irrglauben: Putenfleisch macht müde.
Bei uns ist dieses Gerücht nicht verbreitet, wohl aber im englischen Sprachraum. Allerdings trifft diese Aussage nicht nur auf Putenfleisch zu, sondern auf alle Fleischsorten. Richtig falsch ist dieses Gerücht also nicht, es ist nur zu eng gefasst: Übermäßiger Fleischgenuss - egal welcher Sorte - macht müde.