Heute ist Tag der Rückengesundheit Rückenschmerzen werden oft falsch behandelt

Düsseldorf · Für die meisten Deutschen besteht der Alltag heute aus Sitzen. Am Frühstückstisch, auf der Arbeit, auf der Couch – Bewegung ist Mangelware. Das Resultat kennen viele: Rückenschmerzen. Ärzte raten deswegen zu einem bewegteren Leben.

10 Dinge, die Sie über Ihren Rücken noch nicht wussten
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Foto: shutterstock/ Sebastian Kaulitzki

Für die meisten Deutschen besteht der Alltag heute aus Sitzen. Am Frühstückstisch, auf der Arbeit, auf der Couch — Bewegung ist Mangelware. Das Resultat kennen viele: Rückenschmerzen. Ärzte raten deswegen zu einem bewegteren Leben.

Das langes Sitzen zu den Hauptursachen von Rückenleiden gehört, weiß auch Dr. Martin Weiß. "Früher hatten die meisten Patienten aufgrund von schwerer Arbeit und Fehlbelastungen Schmerzen, das ist heute aber nur noch bei Menschen in Pflegeberufen und bei Handwerkern der Fall."

Vermehrt Schreibtischtäter

Mittlerweile sind die meisten Menschen, die in die Rosenheimer Praxis des Chirotherapeuten kommen, Schreibtischtäter. "Viele leisten eigentlich viel Büroarbeit und belasten sich dann aber bei einer außergewöhnlichen, körperlichen Arbeit zu schwer", so Weiß. Rücken- und Nackenschmerzen, Spannungskopfschmerzen und Gelenkbeschwerden sind nur einige der gesundheitlichen Probleme, mit denen die Patienten häufig zu kämpfen haben.

Auch mit dem Befund "Bandscheibenvorfall" kommen viele Patienten in die Praxis. Für Dr. Martin Weiß ist das eine diagnostische Katastrophe: "Ein Bandscheibenvorfall ist eine natürliche Degeneration und schmerzt nur, wenn die Scheibe auf Nerven drückt — dann allerdings heftig", erklärt der Experte. "Ich will das natürlich nicht bagatellisieren, aber häufig ist an Rückenschmerzen gar nicht der Bandscheibenvorfall Schuld, sondern eine Blockade im Becken. Viele Menschen werden also falsch behandelt."

Eine Blockade sei von einem gut ausgebildeten Chirotherapeuten schnell gelöst, die Rückfallgefahr sei für den Patienten aber groß. "Das Gelenk muss mobilisiert werden, Bewegung ist unheimlich wichtig."

Bewusstsein für ein aktives Leben

Auch, wenn regelmäßiger Sport Schmerzfreiheit verspricht, ist das Bewusstsein für ein aktives Leben in der Bevölkerung gering. Oft wird regelmäßiger Sport für zu aufwändig und zeitraubend gehalten. Dabei muss man nicht zum Hochleistungssportler werden, um gesund zu leben.

"Aktivitäten im Alltag sind wichtig: Laufen Sie Treppen! Stehen Sie öfters mal vom Schreibtisch auf. Jeder Schritt zählt!", fordert Dr. Martin Weiß. Zusätzlicher Sport, wie beispielsweise Kraft- und Ausdauertraining, seien ein Sahnehäubchen auf der alltäglichen Bewegung. Beim Sport rät der Arzt zu bewussten Trainingseinheiten. "Krafttraining ist Karosserietraining", so Weiß. "Mit einem kräftigen Körper machen auch sportliche Freizeitaktivitäten wie Bergwandern, Schwimmen und Radfahren wieder mehr Spaß. Ab und zu halbherzig etwas Gymnastik zu machen, reicht dem Körper auf lange Sicht nicht."

(anch)
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